Gestern wurden die Internationalen Rasteder Musiktage auf dem Kögel-Willms-Platz eröffnet. Mit dem Auftritt des Heeresmusikkorps aus Hannover startete das Großereignis gleich mit einem ersten Höhepunkt.
Von Britta Lübbers
Der heftige Regen ebbte ab, da setzten andere Geräusche ein: Bereits am frühen Nachmittag bereitete sich das Heeresmusikkorps aus Hannover auf seinen Auftritt am Abend vor. Und schon das Anspielen populärer Melodien machte deutlich: Hier sind Profis am Werk.
Erstmals wurden die Musiktage auf dem Kögel-Willms-Platz eröffnet. Wie ohnehin in diesem Jahr alles ein bisschen anders ist: noch größer, noch bunter, mit noch mehr Drums und Drive und noch mehr spektakulären Programmpunkten. Denn in diesem Jahr wird in Rastede die Weltmeisterschaft des Weltverbands WAMBS ausgetragen. Das heißt für das Team um Musiktage-Präsident Torsten Wilters aber auch: noch mehr Organisation, noch mehr Verantwortung, noch mehr Gäste – darunter auch Prominente.
Bereits am Nachmittag kam Falko Mohrs, Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur, und trug sich im Rathaus in das Goldene Buch der Gemeinde ein. Mohrs gehörte auch zum Eröffnungsteam am frühen Abend. Der wurde musikalisch eingeläutet durch einen dynamischen Auftritt des Orkiestra Grandioso Radom aus Polen und einer musikalischen Weltreise mit dem Hettstedter Spielmannszug Blau-Weiß.
„Alles ist schön“
Zur Eröffnung gab es in diesem Jahr keine Reden, sondern Live-Interviews, die Moderator Carsten Helms mit WAMBS-Präsident Chris Herard, Falko Mohrs, Torsten Wilters und Bürgermeister Lars Krause führte.
7000 Tonnen Blech, 3500 Musikerinnen und Musiker – wie gefalle ihm vor diesem Hintergrund sein Aufenthalt in Rastede?, fragte Helms den Minister. „Die Musiktage sind ein großartiges Ereignis, nicht nur für den Ort, sondern für ganz Niedersachsen“, sagte Mohrs. Lars Krause würdigte den Einsatz hunderter Ehrenamtlicher, ohne die eine solche Veranstaltung nicht umzusetzen sei. Alleine die Unterbringung sei eine logistische Meisterleistung. „Ich danke auch den Nachbargemeinden Jade und Wiefelstede, die uns Schlafplätze in ihren Turnhallen und Schulen zur Verfügung gestellt haben“, so Krause. Menschen aus mehr als acht Nationen seien an diesem Wochenende in Rastede zu Gast, das sei eine große Bereicherung für die Gemeinde. Krause wies auch darauf hin, dass eine Delegation aus Rastedes polnischer Nachbargemeinde Dobrzyca eigens zu den Musiktagen anreise und sich mit einem Musikzug am Programm beteilige. „Nutzen Sie die Kontakte, führen sie viele tolle Gespräche“, wandte sich Krause an die Besucher auf dem voll besetzten Platz.
„Alles ist schön“, antwortete Torsten Wilters auf die Frage nach den Höhepunkten der Großveranstaltung. „Ich bin begeistert, dass die Eröffnung so gut besucht ist“, freute er sich und nannte dann doch besondere Programmpunkte, darunter das Drum Battle am Freitagnachmittag. „Hier treffen die besten Drumlines aufeinander. Das ist ein Event mit mega viel Energie.“
„Würden Sie Rastede kennen, wenn hier nicht die Weltmeisterschaft ausgetragen würde?“, wollte Helms von Chris Herard wissen, der aus Kanada angereist war. „Oh yes“, antwortete der. Rastede sei ein wichtiger Ort auf der Landkarte der Marchingbands. „Ich liebe es“, bekundete er auf Deutsch. „Ich habe meine Familie mitgebracht, um diesen wunderbaren Ort zu sehen.“
Ob er sich vorstellen könne, selbst in einer Marchingband zu spielen, frage Carsten Helms abschließend Falko Mohrs. Er habe Querflöte gelernt, erzählte der Minister. „Aber ich müsste üben.“
Geübt hatte bereits das Heereskorps, das im Anschluss an die offizielle Eröffnung die Bühne betrat und für seine mitreißende Darbietung reichlich Applaus erhielt.
75 Bands aus acht Nationen
Die folgenden Tage bieten ein prall gefülltes Programm. Heute, morgen und am Sonntag finden die Konzertbewertungen in der Mehrzweckhalle statt (Freitag ab 12 Uhr, Samstag ab 9.30 Uhr und am Sonntag ab 9 Uhr). „Bei freiem Eintritt wird Musik auf höchstem Niveau geboten, ein Klangerlebnis wie von einer CD“, kündigt Musiktage-Präsident Torsten Wilters an. Spektakulär wird das Drum Battle an diesem Freitag werden, bei dem sich die besten Drumlines lautstark und showversiert von 16 bis 19 Uhr auf dem Turnierplatz messen. Ein Fest für Augen und Ohren sind auch die Show-Darbietungen auf dem Turnierplatz: am Freitag, ab 12.45 Uhr, am Samstag ab 15.40 Uhr und am Sonntag ab 11.35 Uhr. Am Samstag gibt es ab 10 Uhr eine bunte Straßenparade durch den Ort. Mehr als 20 Bands und ca. 1000 Musiker werden vom Kögel-Willms-Platz bis zum Denkmalplatz ziehen und dabei die Vielfalt ihres Könnens zeigen. Zwischen 14 und 16 Uhr gibt es ebenfalls am Samstag Platzkonzerte auf dem Kögel-Willms-Platz und dem Denkmalplatz. Sowohl am Freitag- als auch am Samstagabend finden große Freiluftfeten auf dem Turnierplatz statt. Nahezu ausverkauft ist die „Rasteder Wiesn“ am Freitagabend, die sich zu einem wahren Party-Knaller entwickelt hat. Motto: Feiern wie die Bayern.
Auch in diesem Jahr wird es am Samstag ein großes Brillantfeuerwerk geben. Gegen 22 Uhr marschieren alle teilnehmenden Bands auf den Turnierplatz, dann wird das Feuerwerk entzündet. Ein bildgewaltiges Finale für ein bemerkenswertes Ereignis.
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