In einem offenen Brief beklagen die Elternvertreter den „Flickenteppich Rasteder Schulen“. Für den 18. Juni haben sie eine Demo für einen besseren Umgang mit Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen organiert.
Von Kathrin Janout
„Ist Rastede für die Zukunft unserer Kinder gerüstet?“ Diese Frage stellen sich die Schulelternratsvertreter der Gemeinde und fügen hinzu: „Aus unserer Sicht ist die Antwort momentan ein klares Nein!“ In einem offenen Brief sprechen sie Bürgermeister Lars Krause, Rat und Verwaltung, den Landkreis und das Kultusministerium an und formulieren ihre Sorgen, Bedenken und Forderungen. Es fehle „ein Klima der Zugewandtheit den Kindern und Jugendlichen gegenüber“, sagen sie. Unzählige Einzelgespräche hätten bisher meist zu unbefriedigenden Ergebnissen geführt. „Wir Eltern haben den Eindruck, dass unsere Kinder mit ihren Bedürfnissen und Rechten immer nur als Kosten- und Störfaktor in der Gemeinde gesehen werden. Das macht uns traurig und wütend!“
Viele Probleme
Der bevorstehende Rechtsanspruch auf schulische Ganztagsbetreuung sei dabei nur eines der vielen Probleme. „Der Ausbau der Schulen für einen qualitativ guten Start hätte längst begonnen werden müssen“, so die Elternvertreter. Nun befürchte man Übergangslösungen und damit weitere Flicken auf dem „Flickenteppich Rasteder Schulen“.
Auch bei der IT-Ausstattung herrsche dringender Handlungsbedarf. „Einige Schulen haben kein ausreichendes WLAN, es fehlt immer noch an Hard- und Software.“ Gemeinde und Landesregierung schöben die Schuld von sich weg. Ebenso fehlten Schulsozialarbeiter. Auch mangelnde Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche sprechen die Schulelternräte der Grundschulen Feldbreite, Hahn-Lehmden, Kleibrok, Leuchtenburg, Loy und Wahnbek sowie der KGS Rastede und der Schule am Voßbarg an. „Es werden ‚Demokratieprojekte‘ angestoßen, Jugendliche engagieren sich und planen, um dann zu hören, dass nichts davon umgesetzt wird“, sagen sie. „Das fördert die Politikverdrossenheit der Jugendlichen.“
Bessere Kommunikation
Auch die Kommunikation müsse verbessert werden. „Immer wieder erreichen uns Berichte über schlechte, nicht ausreichende und wenig wertschätzende Kommunikation, die bereits zu Arbeitskraftverlust geführt hat.“ Häufig müsse viel Energie aufgebracht werden im Kampf um schulische Ausstattung, die eigentlich selbstverständlich sein sollte. „Wir vermissen eine vorausschauende und fürsorgliche Handlungsweise der Gemeindeverwaltung. Es sieht so aus, als ob Probleme verwaltet werden, anstatt an konstruktiven Lösungen zu arbeiten“, so die Elternvertreter.
Demo: „Rastedes Zukunft ist jung“
Die Schulelternräte der Rasteder Schulen fordern alle Schülerinnen und Schüler, Eltern, Großeltern, Betroffenen und Interessierten zur gemeinsamen Demonstration auf. Treffen ist am Dienstag, 18. Juni, um 8 Uhr auf dem Schulhof Feldbreite. Von dort aus geht es unter dem Motto „Rastedes Zukunft ist jung“ über die Oldenburger Straße Richtung Marktplatz bis zum Rathaus. Weitere Informationen gibt es im Internet auf der extra für diesen Anlass angelegten Website www.rastede4u.de.
Lesen Sie den ganzen Bericht in der nächsten rasteder rundschau.
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