Rastede setzt am 25. November, dem internationalen „Orange Day“, ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Ratsfrauen tauschen sich mit Leiterin des Frauenhauses aus.
rr/lü | Der 25. November ist der „Orange Day“, ein international begangener Tag, an dem die Vereinten Nationen auf die Menschenrechtsverletzungen aufmerksam machen, die weltweit und täglich an Frauen verübt werden. Die Weltgesundheitsorganisation WHO bezeichnet Gewalt als eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen.
Orange ist die Farbe, die symbolisch für eine gewaltfreie Welt für Frauen und Mädchen steht. Weltweit werden an diesem Tag unter dem Motto „Orange Your City – lass deine Stadt orange erstrahlen“ Bauwerke in dieser Symbolfarbe beleuchtet. Auch die Gemeinde Rastede beteiligt sich wieder.
Ab 16.30 Uhr wird nicht nur das Rathaus orange angestrahlt, sondern erstmals als gut sichtbare Lichtachse im Ortskern auch der alte Feuerwehrschlauchturm an der Baumgartenstraße, die Gemeindebücherei, der Richterturm auf dem Rennplatz, die Außenstelle der Gemeindeverwaltung am Denkmalsplatz 4 und das Hirschtor am Schlosspark. Wie in den vergangenen Jahren sind Bürgerinnen und Bürger eingeladen, aus Solidarität ein Licht auf die Fensterbank zu stellen.
Gesamtgesellschaftliches Problem
„Es ist wichtig, an diesem Tag ein klares und unmissverständliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen zu setzen“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Rastede, Anke Wilken. „In Deutschland steigen die Zahlen gewaltbetroffener Frauen kontinuierlich. 2022 wurden jede Stunde mehr als 14 Frauen Opfer von Partnerschaftsgewalt, fast jeden Tag kam es zu einem Tötungsversuch, 133 Frauen starben infolge der Gewalt ihres Partners oder Ex-Partners.“
Gewalt an Frauen ist in Deutschland ein gesamtgesellschaftliches und alltägliches Problem – unabhängig von Alter, sozialem Status und Herkunft. Sie beginnt häufig schleichend, etwa mit permanenter Kritik, Eifersucht, Bedrohungen, Beschimpfungen und Kontrolle. Die Situationen eskalieren mehr und mehr, die Grenzverletzungen werden stärker, bis es zu körperlichen Übergriffen kommt.
„Ziel ist immer, Macht und Kontrolle über eine andere Person auszuüben und zu festigen“, erläutert Wilken. Die eingesetzten Mittel greifen häufig ineinander und können körperliche, sexualisierte, psychische, ökonomische und soziale Gewaltformen wie das Isolieren von Freunden und Familie annehmen.
Zu einem intensiven Austausch über die Situation von gewaltbetroffenen Frauen und Kindern hat Anke Wilken die Rasteder Ratsfrauen eingeladen. Am Vortag des „Orange Days“ treffen sie sich mit der Leiterin des Frauen- und Kinderschutzhauses der Landkreise Ammerland und Wesermarsch, die von ihrer Arbeit berichten wird.
Hier gibt es Hilfe
Gewaltbetroffene Frauen aller Nationalitäten, aber auch Angehörige oder Außenstehende können rund um die Uhr kostenfrei und anonym sowohl Beratung als auch Unterstützung beim mehrsprachigen Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter der Nummer 116 016 finden.
Auch Kinder erleben die Gewalt direkt oder indirekt und sind immer Mitbetroffene. Rat und Hilfe erhalten Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zusätzlich unter der ebenfalls kostenlosen Telefonnummer 116 111, der „Nummer gegen Kummer“.
Weitere regionale und überregionale Hilfe- und Beratungsangebote finden sich auf der Internetseite der Gleichstellungsbeauftragten unter www.rastede.de.
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