Zehn Räume hat Helene von Oldenburg im Rasteder Prinzenpalais mit unterschiedlichen Werkgruppen ausgestattet. Eigene Aufnahmen ihrer Installationen hat sie in den begleitenden Katalog einfließen lassen, den sie am kommenden Sonntag, 17. September, 15 Uhr, im Rahmen eines Ausstellungsrundgangs persönlich vorstellen wird.
rr | Helene von Oldenburgs Arbeiten – vorrangig Installationen, Konzeptkunst und Performances – konzentrieren sich auf die Grenzgebiete von Kunst, Medien und Wissenschaft. Studiert hat sie Freie Kunst an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Ihrem dortigen Diplomabschluss ging ein Studium der Agrarwissenschaft an der Georg-August-Universität in Göttingen mit Promotion zum Dr. agr. in Gießen voraus, jedoch verzichtet Dr. Helene Herzogin von Oldenburg auf ihre Titel. Heute lebt die in Rastede geborene und im schleswig-holsteinischen Güldenstein aufgewachsene Künstlerin in Rastede und Hamburg, wo sie ein Atelier besitzt. Sie stellt ihre Arbeiten in Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland aus, darunter Berlin, Göttingen, Kassel, Oldenburg, Wolfsburg sowie Ljubljana, Marseille, Prag und Wien. Im Rahmen der Buchvorstellung wird sie nicht nur auf Wunsch signieren, sondern auch durch ihre Ausstellung führen. Mit dabei ist auch der Oldenburger Verleger Florian Isensee, der die bilderreiche Publikation gedruckt hat.
Insgesamt zehn Werkgruppen sind in der Ausstellung versammelt, jeder Raum bildet eine in sich abgeschlossene Einheit. Die ausgewählten Arbeiten unterscheiden sich hinsichtlich des Materials, der Techniken und Themen. Dabei nutzt die Künstlerin als Ausstellungsraum auch einen schmalen Treppenaufgang, welcher der Öffentlichkeit bisher noch nie präsentiert wurde. Platziert hat sie in dem kleinen Aufgang eine Reihe von Nahaufnahmen von Kratzern, Abplatzungen und Verwerfungen – allesamt Spuren der Geschichte. „Selbst die Gäste, die das Palais zu kennen glauben, werden überrascht sein“, sagt die Projektleiterin der Residenzort Rastede GmbH, Birgit Denizel.
In einem weiteren Raum sind in grünen Kunstrasen Bilder eingebettet, die in Kooperation mit Nacktschnecken entstanden sind. Als der Garten Helene von Oldenburgs in einem regenreichen Sommer mit Nacktschnecken übervölkert war, fiel diese Plage zusammen mit der Idee der Künstlerin, etwas zum Thema ‚Vergessen‘ zu schaffen. So legte sie Papiere aus, die sie zuvor mit Honig und Bier bestrichen hatte. Gleichsam unberechenbar wie das Vergessen selbst, machten sich die Schnecken darüber her. Die Ergebnisse dieses Happenings für die Weichtiere sind nun gerahmt.
Begleitend zur Ausstellung werden Führungen und ein Workshop für Kinder angeboten. Die Teilnahme am Begleitprogramm ist kostenlos.
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