Gut gelaunt feierten die KGS-Abiturientinnen und Abiturienten heute ihren Abschied von der Schule
Von Britta Lübbers
Kein skeptischer Ausblick in die Zukunft, keine Verweise auf die düstere Bildungs- und Weltlage, stattdessen Fröhlichkeit pur: Die Abschlussfeier des KGS-Abiturjahrgangs 2023 war so heiter wie das Motto, das er sich gewählt hat: „Abi Colada – jetzt ist’s Rum“. Die Feierstunde in der Mehrzweckhalle geriet zu einer Kür der guten Laune. Gewohnt hochwertig war die musikalische Begleitung durch die Schüler-Lehrer-Band und den Chor unter der Leitung von Marion Miener, herausragend der Auftritt von Solo-Sängerin Maria Borchers.
Das alte Abi-Kleid
Schulleiterin Claudia Berger begrüßte nicht nur die aktuellen Abiturientinnen und Abiturienten, sondern auch den Jahrgang 1998, der zum Mitfeiern eingeladen war. Sie habe damals die Rede für das Kollegium gehalten, erinnerte sich Berger, „und euch zu Ehren mein altes Abi-Kleid angezogen“. In zeitgemäßer Kleidung nannte sie nun Beispiele aus den diesjährigen Facharbeiten, die sich z.B. dem arabischen Frühling und der Gleichstellung („lieber gleichberechtigt oder später“), aber auch folgendem Thema widmeten: „Die Kartierung von Flechtenarten auf den Friedhöfen in und um Rastede“.
Claudia Berger attestierte dem Jahrgang 2023 Fleiß und Feierwillen, einen gelungenen Kulturabend („der war eine Wucht“) und eine sehr unterhaltsame Motto-Woche. „Besinnt euch auf eure Fähigkeiten und macht was draus“, gab sie den Schülern mit auf den Weg.
Bürgermeister Lars Krause nannte die Abi-Zeit einmalig, das wisse er aus eigener Erfahrung. Krause hat ebenfalls an der KGS sein Abitur gemacht, das Motto damals: „Alles Banane“. Er riet den Abiturienten, bei der Berufswahl ein bisschen mehr auf den Bauch als auf den Kopf zu hören und auf die eigene Stärke zu vertrauen.
Sascha Arzenscheg, der die Lehrer-Rede hielt, hatte einen Kochtopf und eine Espressokanne mitgebracht, mit deren Hilfe er verdeutlichte, wie Schüler, die daheim über einen vollautomatisierten Haushalt verfügen, auf einer Klassenfahrt versucht hatten, Espresso herzustellen: Indem sie die Kanne zum Kochen in den Topf stellten. Arzenscheg bescheinigte den Abiturienten, sie seien „ein lustiger Jahrgang wie kein zweiter“ und bekannte: „Ihr seid spitze, ich werde euch vermissen.“
Starke Gemeinschaft
„Wir sind der geilste Jahrgang, den es je gegeben hat“, befanden im Anschluss Amelie Neubert und Justus Koch in ihrer Schüler-Rede und verwiesen auf den diesjährigen Abi-Gag in Anlehnung an den Jahrgang 1983. Der hatte es geschafft, in einer Nacht- und Nebelaktion einen VW-Käfer zu demontieren und im Lehrerzimmer wieder aufzubauen. Das Lehrerzimmer erreichten die jetzigen Abiturienten nicht mit ihrem Auto, aber sie schafften es immerhin, das Gefährt im Eingangsbereich der Schule aufzustellen, was ihnen zahllose Klicks auf TikTok einbrachte.
„Wir sind eine unglaublich starke Gemeinschaft“, erklärte die sichtlich bewegte Amelie Neubert. „Sogar die Lehrkräfte sagen, dass es sich anfühlt, als ob eine Familie geht.“ Ohne einander wäre es sehr viel schwerer gewesen, die Klausurphase zu überstehen und sich durchs Abi zu kämpfen. „Wir werden diese Zeit vermissen“, so ihr Resümee.
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