Zum 25. Mal machte das Mittelalterlich Phantasie Spectaculum Station in Rastede
Von Britta Lübbers
Ein riesiger Drachen stand auf dem Rasen, das Maul aufgerissen, die Klauen zum Angriff erhoben: Es war der Raptorex-Saurier, der aus dem Mesozoikum ins Mittelalter gewandert war. Einige Schritte weiter schwang ein neandertalartig anmutender Kerl von immenser Größe seine Keule. Unbeeindruckt davon bleckte nebenan ein Riesenhai die Zähne, gestrandet auf grüner Wiese. Das Mittelalterlich Phantasie Spectaculum in Rastede bot nicht nur die erwartbare Szenerie aus Rittern und Recken, Gauklerinnen und Wegelagerern, sondern präsentierte zudem skurrile Gestalten, die irgendwo zwischen Hobbits und Horror zu verorten waren.
Am Wochenende hatte das reisende Festival, das deutschlandweit Zehntausende von Fans anzieht, zum 25. Mal Station auf dem Turnierplatz gemacht. In vollem Ornat trugen Ritter zu Pferde ihre Lanzenduelle aus, zeigten sich Phantasiewesen, versetzten Jongleure Vorbeigehende in Staunen. Auf der Kinderbühne verblüffte Heiko der Zauberer sein junges Publikum mit flinken Tricks. An mehr als 100 Ständen gab es mittelalterliche und gegenwärtige Speisen und Getränke, knapp 70 Heerlager waren aufgeschlagen und gewährten Einblick in den mittelalterlichen Alltag zwischen Met und Magie, Lagerfeuer und Laternen.
Am Abend gehörte die Bühne den Spitzenbands des Genres, darunter Schandmaul, Fiddlers Green und Versengold. Fersengeld hingegen wollte keiner der Gäste geben, dafür war die Szenerie zu stimmig, das Programm ein zu großer Augen- und Ohrenschmaus.
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