Gestern Abend wurde der Pädagoge Uwe Fischer aus dem Ev. Bildungshaus in den Ruhestand verabschiedet
Von Britta Lübbers
In einer bewegenden und sehr persönlich gehaltenen Feierstunde bedankten sich Freundinnen und Freunde sowie Kolleginnen und Kollegen bei Uwe Fischer für die gemeinsame Zeit. Der Pädagoge war mehr als 40 Jahre in der Kirchenarbeit engagiert. 1975 hatte er als Jugendlicher an einer evangelischen Jugendfreizeit teilgenommen, seitdem waren die Weichen gestellt. Nach dem Pädagogikstudium war Fischer Referent für kulturelle Bildung, machte eine Fortbildung zum Spiel- und Theaterpädagogen, war Geschäftsführer und Kulturreferent der Ev. Akademie in Oldenburg und wechselte 2016 an das Ev. Bildungshaus Rastede. Seine Schwerpunkte waren hier besonders die theaterpädagogische und die interkulturelle Arbeit.
Entsprechend bunt war nun der Abschied. Ehemalige Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer machten Musik, Kollegen führten Sketche auf. In ihren Reden betonten Fischers Weggefährten seinen ausgeprägten Sinn für Humor, aber auch die tiefe Ernsthaftigkeit, mit der er Themen angehe, und die Zugewandtheit, mit der er den Menschen begegne. Seine Interessen seien vielfältig, hieß es. Das gelte auch für seinen Musikgeschmack. Und so trat zum Auftakt eine schottisch gewandete Dudelsackspielerin auf, die ihr Instrument phonstark beherrschte.
Schließlich ging Fischer selbst auf die Bühne, und zwar als Herr Leander. Herr Leander ist umwerfend. Eine witzig-melancholische Clownsfigur, die man zum Tee einladen würde, wenn man könnte. Er spricht osteuropäisch klingendes Gromolo, er ist schüchtern und dann wieder gewitzt. An diesem Abend betätigte er ein winziges Glockenspiel, bis ein sehr zarter Ton erklang. Herr Leander schien gleichermaßen erstaunt wie entzückt über diesen Effekt zu sein. Und damit war der Schlussakkord gesetzt. „Feierabend“, beschloss Herr Leander. „Applaus“, sagte er noch. Feierabend war nun auch für Uwe Fischer. Die Gäste applaudierten stehend.
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