Die Halle Wilhelmstraße wird für die Unterbringung von Flüchtlingen benötigt. Die Gemeinde Rastede geht von rund 300 Geflüchteten aus, die ihr zusätzlich zugewiesen werden.
Von Britta Lübbers
Der Deutsche Städtetag fordert Bund und Länder auf, mehr Kapazitäten für die Unterbringung von Flüchtlingen zu schaffen. Durch den russischen Raketenbeschuss ukrainischer Städte steigt die Zahl der Menschen, die aus dem Kriegsland fliehen. Auch aus Syrien und Afghanistan kommen wieder mehr Flüchtlinge nach Europa. In vielen Kommunen seien die Kapazitäten erschöpft, warnt der Städtetag, immer häufiger müssten Städte und Gemeinden auf Sammelunterkünfte wie Sporthallen zurückgreifen.
Auch Rastede hat jetzt die Turnhalle Wilhelmstraße als Unterkunft für Geflüchtete hergerichtet, wie der Erste Gemeinderat Günther Henkel gestern auf der Ratssitzung in Bekhausen mitteilte. Nach der bisher geltenden Quote vom August müsste die Gemeinde zu den bereits hier eingetroffenen 378 Personen noch weitere 80 Flüchtlinge aufnehmen. Ende September wurde nun eine neue Aufnahmequote für den Landkreis festgesetzt. Das Ammerland erwartet demnach 1420 zusätzliche Flüchtlinge, wie Henkel erklärte. Er geht davon aus, dass etwa 300 von ihnen der Gemeinde Rastede zugewiesen werden. „Dann sind unsere Kapazitäten so langsam erschöpft“, sagte er.
Dieter Ahlers (CDU) wies auf drei leerstehende Häuser auf dem ehemaligen Stammsitzgelände der Bäckerei Cornelsen in Neusüdende hin. Die Häuser seien in einem guten Zustand. „Kann man Gebäude, die brach liegen, nicht zur Unterbringung nutzen?“, fragte er. „Privateigentum bleibt Privateigentum“, antwortete Henkel. Ein Vorrangrecht für die Inanspruchnahme von Häusern gebe es nicht. Die Verwaltung wolle den konkreten Vorschlag aber prüfen.
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