Vier Genre-Profis bieten spannende Unterhaltung bei der ersten Rasteder Kriminacht
Von Britta Lübbers
Premiere in Rastede: Gestern fand in der Meyerei in Kleibrok die erste Rasteder Kriminacht statt. Im Rahmen der Reihe „Rasteder Lesestunden“ hatte die Residenzort Rastede (RR) GmbH vier Genre-Profis engagiert. Anja Marschall, Jan-Christoph Nüse, Andreas Heineke und Moses Wolff sind renommierte Krimiautoren und hatten jeweils ihren aktuellen Roman dabei.
Die inhaltliche Bandbreite war groß. Anja Marschall (Tod in der Speicherstadt) trug Kommissar Hauke Sötje auf, im Hamburg des ausgehenden 19. Jahrhunderts zu ermitteln. Jan Christoph Nüse (Vier Tage im Juni) verbreitete Spannung mit Auszügen aus seinem Politthriller. Andreas Heineke (Fälschung à la Provence) ließ in Frankreich eine Kunsthistorikerin sterben und Moses Wolff (Monaco Mortale) schickte seinen Privatdetektiv Hans Josef Strauß im München der 1960er Jahre auf eine unkonventionelle Tätersuche.
Der besondere Reiz der Veranstaltung: Es handelte sich weniger um eine klassische Lesung als vielmehr um einen mehrstimmigen Dialog der drei Autoren und der einen Autorin. Auch das Publikum ließ sich gerne einbeziehen in das anregende Gespräch, das in der im Frühjahr eröffneten Veranstaltungshalle Meyerei den passenden Rahmen fand. Der mondäne Tresen neben dem Eingang war leuchtend rot illuminiert – kein Zufall, wie Britta Lottmann von der RR GmbH erklärte. „Die Farbe haben wir uns gewünscht“, lächelte sie. Rot wie Blut, dazu farblich passend ein guter Bordeaux oder eine Bloody Mary zu den Snacks, die in der Pause gereicht wurden – cooler kann Krimi kaum sein.
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