Starkregengefahrenkarten im Internet sollen verschiedene Szenarien und die sich daraus ergebenen Konsequenzen zeigen
Von Kathrin Janout
Wo fließt das Wasser hin? Und an welcher Stelle sammelt sich besonders viel? Diese Fragen sollen zukünftig Starkregengefahrenkarten beantworten, die Bürgerinnen und Bürger im Internet aufrufen können. Sobald der Verwaltungsausschuss einen entsprechenden Beschluss gefasst habe, sollen die Karten aufgearbeitet und veröffentlicht werden, kündigt Gemeindesprecher Ralf Kobbe an.
Den Klimaschutzausschuss hat dieses Vorhaben bereits erfolgreich passiert. Einstimmig sprachen sich Politikerinnen und Politiker in der öffentlichen Sitzung des Klimaschutzausschusses Anfang September in der Neuen Aula der KGS dafür aus. Schutz bei Starkregen sei ein Zusammenspiel von vielen Maßnahmen, betonte Sabine Eyting von den Grünen. „Ich bin froh, dass wir uns gemeinsam auf den Weg gemacht haben.“ Durch die Karten habe man nun viele Informationen in der Hand, um bei einem Starkregenereignis angemessen reagieren zu können.
Annabelle Iwannek vom Institut für technisch-wissenschaftliche Hydrologie (ITWH) aus Hannover stellte das Projekt in der Sitzung vor. „Die Daten aus Rastede wurden zunächst in ein Modell übertragen“, erklärte sie. Beispielsweise Angaben zum Kanalnetz und sogenannte Rauheitswerte, die die Oberflächenstruktur beschreiben, wurden eingepflegt. Anschließend wurde die Region dann unter verschieden starkem Modellregen betrachtet. Drei-, fünf-, zehn-, 30- und 100-jährige Regenereignisse wurden simuliert.
Auf den Karten im Internet werde dann genau zu sehen sein, an welchen Stellen sich Regenwasser sammelt, wo ein Überstau an Schacht oder Straßenablauf zu erwarten ist und welche Grundstücke in der Gemeinde besonders betroffen sind. Anhand dieser Informationen sollen Maßnahmen erarbeitet werden, um schlimmere Folgen von Starkregen zukünftig verhindern zu können. „Es werden sich ganz viele kleine Bausteine ergeben“, meint Franz Lucassen, Fachbereichsleiter Tiefbau und Verkehr. Man werde sehen, was der Einzelne und was die Verwaltung tun könne.
„Es ist wichtig, die Bürger mit ins Boot zu holen, um darauf aufmerksam zu machen, dass es To-Dos gibt, die sowohl auf privater als auch auf kommunaler Ebene gelöst werden müssen“, betonte Dierk von Essen (CDU). „Wir müssen uns alle vor Hochwasser schützen“, fügte Rüdiger Kramer (SPD) hinzu. „Die ersten Schritte sind gemacht, wir sind auf einem guten Weg.“
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Oktober-Ausgabe der rasteder rundschau, der auch online im Archiv zu finden sein wird.
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