Mit einem Festakt wurde der Ammerländer Landrat Jörg Bensberg nach 42 Dienstjahren in den Ruhestand verabschiedet
rr | In ihrer Festrede würdigte die Vorsitzende des Kreistags Freia Taeger die Arbeit des Verwaltungschefs und Repräsentanten des Landkreises. Sie erinnerte daran, dass der Rückzug von Papst Benedikt seinerzeit die Frage aufwarf, ob er das denn überhaupt dürfe. „Mittlerweile wissen wir: Der Papst darf das – und auch ein Landrat darf das.“ In der langen Periode von Bensbergs Schaffen habe sich das Ammerland zu einem Vorzeige-Landkreis in Niedersachsen entwickelt – mit einzigartigen Erfolgsgeschichten. Und um das Coronavirus in seine Schranken zu weisen, habe Bensberg noch eine Schippe draufgelegt. Taegers Bilanz: „Du hast mit großem Einsatz, kompetent und hartnäckig das Wohl unseres Landkreises verfolgt und dabei unglaublich viel Gespür für das Notwendige und das politisch Machbare bewiesen. In Deinem Denken warst Du allen anderen immer einen Schritt voraus.“
Dieses Bild zeichnete auch Prof. Dr. Hubert Meyer nach: „Der Einfluss von Landrat Jörg Bensberg reicht weit über den Landkreis Ammerland hinaus“, hob das geschäftsführende Präsidialmitglied des Niedersächsischen Landkreistages (NLT) hervor und würdigte Bensbergs Engagement als Erster Vorsitzender der Metropolregion Nordwest, als langjähriger Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Landkreise und kreisfreien Städte Weser-Ems, als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Landkreise in Niedersachsen und als langjähriges Mitglied im Präsidium des kommunalen Spitzenverbandes der 36 niedersächsischen Landkreise und der Region Hannover.
Auch der Landrat des Partner-Landkreises Pleszew, Maciej Wasielewski, geriet ins Schwärmen: „Danke für diese wundervolle Reise, die seit 21 Jahren andauert. Und auch jetzt ist diese Reise nicht vorbei, Du hast einen Schlüssel zu unseren Herzen und kannst jederzeit kommen und gehen – als wahrer Freund!“
Der Ehrenbürgermeister von Westerstede, Klaus Groß, beschrieb Bensberg als witzigen und charmanten Mann mit einer ausgeprägten Menschenkenntnis. Darüber hinaus könne er schwierigste Sachverhalte und kontroverse Entscheidungsaspekte zu einer gemeinsamen Position zusammenbringen und pragmatisch umsetzen.
Jörg Bensberg bedankte sich bei allen Anwesenden für die gute Zusammenarbeit. Er zitierte den ehemaligen SPD-Chef Franz Müntefering, der der Auffassung war, das schönste Amt nach dem des Papstes sei der Parteivorsitz: „Müntefering hat zwei Punkte übersehen oder nicht gewusst: Erstens der Papst lebt zölibatär, anders als ein Landrat, zweitens ist der Arbeitsplatz eines Landrates im Ammerland der schönste auf der Welt.“
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