Hauptargumente gegen den Einbau von Lüftungsanlagen an Kitas und Schulen sind der Eigenanteil von rund einer Million Euro, der hohe Planungsaufwand und die Ungewissheit, ob die zu beantragende Förderung überhaupt bewilligt wird
rr | Die Gemeinde Rastede soll nun doch keine dezentralen Lüftungsanlagen für Schulen und Kindertagesstätten anschaffen. Die Mitglieder des Verwaltungsausschusses lehnten einen entsprechenden Beschlussvorschlag mehrheitlich ab.
Ende September hatten sich zunächst in einer gemeinsamer Sitzung sowohl der Schul- als auch der Kinder-, Jugend- und Sozialausschuss dafür ausgesprochen, dass die Gemeinde für Anschaffung und Installation von Lüftungsanlagen Fördermittel des Bundes beantragt. Berücksichtigt werden sollten insgesamt 154 Räume in Einrichtungen für Kinder unter 12 Jahren, also neben Kindertagesstätten und Grundschulen auch der Standort Feldbreite der Kooperativen Gesamtschule (KGS), an dem die Jahrgänge fünf und sechs unterrichtet werden. Nach der Bewilligung der Zuschüsse hätten die notwendigen Baumaßnahmen zügig vorangebracht werden sollen. Nach Einschätzung eines Ingenieurbüros hätte die Umsetzung aber selbst im günstigsten Fall sechs Monate gedauert.
Der Faktor Zeit gehörte in der Sitzung des Verwaltungsausschusses nun zu den wichtigsten Argumenten gegen die Anschaffung der Anlagen. Kurzfristig wären die Einrichtungen nämlich trotzdem nicht um das vom niedersächsischen Kultusministerium empfohlene Lüftungskonzept herumgekommen. Im nächsten Jahr, so die Hoffnung, könnte man in der Bekämpfung der Corona-Pandemie schon so weit sein, dass kein Bedarf mehr für die Lüftungsanlagen besteht.
Auch der in jedem Fall verbleibende Eigenanteil der Gemeinde in Höhe von rund einer Million Euro, der hohe Planungsaufwand gerade bei älteren Gebäuden und die Ungewissheit, ob die zu beantragende Förderung überhaupt bewilligt werde, wurden als Gegenargumente angeführt.
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