Die für diesen Sommer bereits abgesagte Weltmeisterschaft der Show- und Marchingbands soll in drei Jahren im Residenzort stattfinden
Von Britta Lübbers
Im November vergangenen Jahres teilte der Vorstand der Internationalen Rasteder Musiktage mit, dass der Verein die für diesen Sommer geplante Weltmeisterschaft des Weltverbands World Association of Marching Showbands (WAMSB) in Rastede nicht wird durchführen können. Corona lasse es nicht zu, ein Event dieser Größenordnung zu organisieren. In einer Online-Sitzung mit dem Weltverband, an der auch Musiktage-Präsident Torsten Wilters teilnahm, wurde jetzt der WM-Fahrplan der kommenden drei Jahre beschlossen. Demnach wird die Weltmeisterschaft der besten Show- und Marchingsbands 2022 in Bangkok, 2023 in Buckhannon (West Virginia, USA) und 2024 in Rastede ausgetragen. Die Musiktage, die 2022 und 2023 in Rastede stattfinden sollen, werden als WM-Qualifikationsturniere veranstaltet.
„Unsere Entscheidung, die Weltmeisterschaft so früh abzusagen, war genau richtig“, erklärt Torsten Wilters. „So konnten wir uns viel Arbeit ersparen und vor allem auch unsere Kosten reduzieren.“ Denn dem Verein fehlen die Einnahmen durch Auftrittsgelder und Gagen bei gleichzeitig weiterlaufenden Kosten. Die Freude über die erneute Zusage sei aber dennoch groß, so Wilters, denn seit dem Zuschlag 2018 sei der Verein hochmotiviert, ein Ereignis dieses Formats über die Bühne zu bringen. „Wir haben unsere Ideen ständig weiterentwickelt und immer im Blick gehabt, was man noch verbessern könnte, um eine der besten Weltmeisterschaften der vergangenen Jahre zu präsentieren.“
In der Online-Konferenz sei einmal mehr deutlich geworden, wie die Pandemie das Kulturgeschehen weltweit zum Stillstand bringe. „In keinem Land gibt es gemeinschaftliche Proben der Showbands und Orchester. Wir waren uns alle einig, dass es in diesem Jahr keine großen öffentlichen Konzerte oder Musikveranstaltungen geben wird.“ Auch finanziell wirke sich Corona auf die Marchingband-Szene aus. So musste Irland die für 2022 auf der Insel geplante Weltmeisterschaft absagen, weil das Budget nicht mehr gesichert ist. Für Irland ist nun Thailand eingesprungen.
Um in diesem Jahr nicht ganz ohne Angebot dazustehen, hatte der Vorstand der Rasteder Musiktage bereits im November angekündigt, über eine Veranstaltung „Musiktage light“ als „One Day Event“ nachzudenken. Für einen Tag könnten Show- und Marchingbands ohne Konzertbewertung auf dem Turnierplatz auftreten, so die grobe Idee. Ob es tatsächlich dazu kommt, ist aber derzeit ungewiss. „Das werden wir im März oder April besprechen“, sagt Torsten Wilters.
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