Der Ambulante Hospizdienst Ammerland und die Rasteder Firma Heiko Müller Gartenbau haben am vergangenen Wochenende eine Vogelkirsche im Schlosspark gepflanzt. Das Hospiz-Team bietet regelmäßig Trauerspaziergänge durch den Park an.
Von Stefanie Jahn
Ein wichtiger Anker für sterbenskranke Menschen und ihre Angehörigen ist die Arbeit von Hospizdiensten. In allen Ammerland-Gemeinden begleitet der Ambulante Hospizdienst Trauernde durch eine schwere Zeit. Gerade in schwierigen Phasen möchten die Ehrenamtlichen, so ist im Vorwort des Vereinshefts zu lesen, dem Leben mit Würde und Achtsamkeit begegnen: „Unser Leben will mit Begeisterung gelebt werden. Besonders dann, wenn es schwer wird und Mühe kostet.“
Er habe hohen Respekt vor diesem Engagement, das oftmals eher unbemerkt von der Öffentlichkeit stattfindet, sagte Firmeninhaber Heiko Müller. Aus diesem Grund habe er sich entschieden, einen Baum zu spenden – „und um ein sichtbares Zeichen zu setzen und an die Arbeit des Hospizdienstes zu erinnern“. Ein Baum ist als Symbol für Werden und Vergehen auch in das Vereins-Logo integriert.
Bei der Spende handelt es sich um eine Vogelkirsche (Prunus avium), ein richtiges Schwergewicht, das 700 Kilogramm wiegt und sechs Meter in die Höhe ragt.
Der Schlosspark sei ein idealer Ort der Ruhe, an dem man bei einem gemeinsamen Spaziergang ein tröstendes und unterstützendes Gespräch mit den Betroffenen führen könne, erklärte Heiko Müller. Dem pflichtete auch Regina Harms bei, die sich in der Aktion „Trauer in Bewegung“ engagiert. Hospizdienst-Ehrenamtliche bieten trauernden Menschen an, sie bei einem Spaziergag (in Rastede geht man durch den Schlosspark) zu begleiten. Beim Gehen lasse es sich oftmals leichter sprechen.
Auch der neue Baum könnte ein Anlaufpunkt für die Trauergruppe sein, die sich jeden 1. Samstag im Monat trifft. Wegen Corona sind zurzeit jedoch nur Spaziergänge zu zweit möglich. An der Vogelkirsche selbst weist eine vom Westersteder Juwelier Thilo Schmidt gestiftete Plakette auf die Spendenaktion hin.
Uwe Last, 1. Vorsitzender vom Ambulanten Hospizdienst Ammerland, stellte die wichtige Arbeit des Vereins heraus. Das gelte besonders in diesem schwierigen Corona-Jahr. Bürgermeister Lars Krause lobte die Idee, einen Anlaufpunkt für Trauernde zu schaffen. Hospizdienst-Koordinatorin Dagmar Siekmann freute sich über die symbolreiche Baumpflanzung. Nun sei der Verein im wahrsten Sinne des Wortes „gut verwurzelt vor Ort“.
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