Gestern tagte die Gesellschafterversammlung der Residenzort Rastede (RR) GmbH erstmals öffentlich in der Mensa der Grundschule Kleibrok. Verabschiedet wurden die Vorhaben für das kommende Geschäftsjahr und der Entwurf des Wirtschaftsplans.
Von Britta Lübbers
Die bisher nicht besetzte Stelle von Kulturförderer Dr. Friedrich Scheele und die Rolle, die der Kunst- und Kulturkreis Rastede (KKR) künftig unter der Federführung der Gesellschaft innehaben soll, wurden im ersten Sitzungsteil nicht behandelt.
Zunächst gab Bürgermeister Lars Krause, der seit dem Ausscheiden von Robert Lohkamp Geschäftsführer der GmbH ist, einen Überblick über die Aktivitäten im Pandemie-Jahr. „Wir haben versucht das zu realisieren, was unter Corona-Bedingungen möglich war“, sagte Krause. „Die Veranstaltungen sind gut gelaufen, der Zuspruch hat uns bestätigt.“ Zu den nachgefragten Angeboten zählte die Reihe „Sommer, Sonne & Palaisgarten“ mit einem Programm für Kinder und Erwachsene, das Herbstshoppen im Oktober, Rallyes für Familien und die Sommerferien-Aktionen mit dem Handels- und Gewerbeverein Rastede. Zudem wurden erstmals alle Spielplätze der Gemeinde online gelistet und die Aktivitäten in den sozialen Netzwerken ausgebaut.
„Es ist der GmbH gelungen, in schwieriger Zeit etwas Gutes möglich zu machen“, lobte Evelyn Fisbeck. „Im Corona-Jahr wurde mit kleinster Besetzung hervorragend gearbeitet“, meinte auch Rüdiger Kramer. „Sie müssen große Umbrüche verarbeiten und haben viel bewegt“, wandte sich Sabine Eyting direkt an die Touristikerinnen Insa Franze und Benita Focken, die beide an der Versammlung teilnahmen. „Der Geschäftsführer ist weg, der Projektentwickler ist weg, und Sie bieten Women-Power und haben viele Ideen, die Sie ohne Brimborium, aber sogfältig durchdacht umsetzen. Davor ziehe ich den Hut“, erklärte Susanne Lamers.
Die Vereine ins Boot holen
Auch für das kommende Jahr hat sich die GmbH viel vorgenommen. Auf dem Programm stehen der Frühjahrsmarkt (16. bis 18. April), der Herbstmarkt (16. und 17. Oktober), die Lichternacht (5. November) und das Weihnachtsdorf (3. bis 5. Dezember und 10. bis 12. Dezember). Was den Herbstmarkt betrifft – aber auch darüber hinaus – werde man den Kontakt zu den Außenbereichen wieder aufnehmen und vertiefen, unterstrich Lars Krause.
Erneut sollen die Rasteder Lesestunden stattfinden. Den Auftakt macht im März Krimi-Autor Klaus Peter Wolf.
Vom 20. bis zum 22. August soll es Theatertage im Palaisgarten geben, am 29. und 30. Mai möchte die GmbH einen Familiensonntag auf dem Kögel-Willms-Platz mit Angeboten für alle Generationen anbieten. Für den Biergartensommer mit kleinen Snacks und Livemusik sind die Wochenenden 29. und 30. Mai, 25. und 26. Juni sowie 16. und 17. Juli vorgesehen.
„Das Angebot spricht für sich, die Vielfalt ist überzeugend“, freute sich Hendrik Lehners. „Sie verbinden anspruchsvolle Kultur mit populären Veranstaltungen“, lobte Sabine Eyting und schlug vor, zu den Theatertagen auch Formate wie Poetry Slam anzubieten. Gerd Langhorst wünschte sich ebenfalls mehr Angebote für Jugendliche, z.B. im Rahmen des Biergartensommers, wo lokale Bands auftreten könnten.
„Ich begrüße es sehr, dass die Vereine wieder ins Boot geholt wurden“, unterstrich Kai Küpperbusch. „Da ist in der Vergangenheit viel Porzellan zerschlagen worden.“ Evelyn Fisbeck nannte das Programm „hervorragend“. Zur Unterstützung des Touristik-Teams könne man Ehrenamtliche gewinnen, regte sie an. Das funktioniere beim KKR sehr gut. Susanne Lamers hatte noch eine andere Idee. „Die GmbH hatte doch schon ein wunderbares Instrument: den Beirat Kommunalmarketing. Hier wurden Aufgaben auf viele Schultern verteilt.“
Abschließend regte Gerd Langhorst an, dass die Gäste der Versammlung – analog zur Bürgerfragestunde in den Ausschüssen – die Möglichkeit erhalten sollen, ihre Fragen zu stellen. „Das wäre ein Zeichen von Transparenz“, sagte Langhorst. Lars Krause lehnte den Vorschlag ab. Eine Gesellschafterversammlung sei keine Ratssitzung. „Außerhalb der Versammlung stehen wir immer für Fragen zur Verfügung“, fügte er hinzu.
Lesen Sie den ausführlichen Bericht in unserer Januar-Ausgabe.
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