Auch die Speelkoppel Delfshausen verzichtet im Corona-Jahr auf die Aufführung ihres neuen Stücks. Auf der Hauptversammlung des Vereins wurde Ingeburg Decker für ihr 50-jähriges Bühnenjubiläum gefeiert.
Von Britta Lübbers
Es sei ja zu erwarten gewesen, erklärt Pressesprecherin Annica von Häfen und bestätigt: „Wir werden unser geplantes Theaterstück ,Een fast perfekter Ehemann‘ in dieser Saison leider nicht präsentieren.“ Grund sind die Corona-Sicherheitsbestimmungen. „Die Abstandsregeln gelten nicht nur für das Publikum im Saal, sondern auch für die Schauspieler auf der Bühne. Daher ist es nahezu unmöglich, allen Zuschauern die gewohnt schönen Stunden bei den Aufführungen zu ermöglichen“, bedauert die Presseverantwortliche. Gemeinsam mit Familie Decker vom Dorfkrug Delfshausen, wo die Speelkoppel traditionell auftritt, habe man sich schweren Herzens entschieden, in diesem Jahr auf die Vorstellungen zu verzichten. Die grundsätzliche Entscheidung sei bereits auf der Jahreshauptversammlung im Sommer getroffen worden, teilt die 2. Vorsitzende Ingeburg Decker mit. Man habe aber auf weitere Lockerungen gehofft und daher eine öffentliche Absage zunächst aufgeschoben. Inzwischen hat sich die Theatergruppe für eine klare Ansage entschieden. „Wir hätten wirklich gerne gespielt“, betont der erste Vorsitzende Klaus Decker. „Doch bekanntlich ist die Vorfreude ja die schönste Freude, und so freuen wir uns gemeinsam mit unserem Publikum auf tolle Vorstellungen im kommenden Jahr.“
Heidi Kabel aus Delfshausen
Der Vorstand weist auch auf eine ungewöhnliche Ehrung für Ingeburg Decker hin: Anlässlich ihres 50-jährigen Bühnenjubiläums gratulierten ihr die Mitglieder mit einem üppigen Blumenstrauß. „Jahr für Jahr schaffst Du es, deinen Rollen eine ganz besondere Note zu verleihen und bist dir für keine Rolle zu schade“, würdigte Klaus Decker die Verwandlungsfähigkeit der Jubilarin, die zudem ein glückliches Händchen in der Auswahl der Theaterstücke bewiesen habe. „Du bist unsere Heidi Kabel aus Delfshausen“, sagte der Vorsitzende und äußerte damit auch die Hoffnung, Ingeburg Decker möge – wie die unverwüstliche Volksschauspielerin aus Hamburg, die noch im hohen Alter auftrat – viele weitere Jahre auf der Bühne zu erleben sein.
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