Der Verband der Bildungszentren im ländlichen Raum (VBLR) hat ein digitales „Schwarzes Brett“ gegen die Verschwendung von Lebensmitteln gestartet – auch das Ev. Bildungshaus Rastede macht mit
rr/lü | Nutzerinnen und Nutzer können auf der Online-Plattform auch eigene Tipps und Erfahrungen zum Umgang mit Lebensmitteln veröffentlichen. Hintergrund der Initiative sind die Hamsterkäufe in der Corona-Krise. Viele Menschen fürchteten, die Lebensmittelversorgung könne nicht gewährleistet bleiben. Swen Engel vom Bildungshaus Rastede betont: „Was bislang selbstverständlich war, schien auf einmal nicht mehr gesichert.“ Angesichts solcher neuen Erfahrungen müsse das Thema Lebensmittelverschwendung künftig eine noch größere Aufmerksamkeit erhalten.
„Mit unserem digitalen ,Schwarzen Brett‘ geben wir einen Einblick in das bundesweite Projekt ‚Mittel zum Leben‘, das der Verband der Bildungszentren mit Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt verantwortet. Wir wollen und dürfen es nicht länger hinnehmen, dass in Deutschland nahezu ein Drittel der Lebensmittel weggeworfen wird“, unterstreicht der Politikwissenschaftler und Dozent. „Daher klären wir Verbraucher in Bildungsveranstaltungen auf und entwickeln in unseren eigenen Häusern Strategien, wie bei der Verpflegung unserer Gäste Lebensmittelabfälle trotz aller Hygienebestimmungen minimiert werden können.“ Am digitalen „Schwarzen Brett“ haben Rezepte ihren Platz, die bewusst auf die Verarbeitung von Lebensmittelresten ausgelegt sind. Außerdem können in einer eigenen Rubrik persönliche Erfahrungen, Erfolge oder kleine Geschichten zum Thema „gerettete Lebensmittel“ veröffentlicht werden. Auch wird dort das „Lebensmittel des Monats“ vorgestellt. Die Nutzerinnen und Nutzer sollen motiviert werden, bewusst saisonal einzukaufen. Dazu gibt es Tipps, welche Speisen mit dem Produkt zubereitet werden können und wie man es haltbar macht.
Nicht zuletzt findet sich auf dem „Schwarzen Brett“ die Rubrik „Politisches“, denn der VBLR will auch Einfluss auf die Rahmenbedingungen für den Umgang mit Lebensmitteln nehmen. Dazu Engel: „Allein der Appell an die Freiwilligkeit wird nicht reichen! Wir brauchen auch gesetzliche Bestimmungen, wie sie in einigen anderen Ländern bereits bestehen. Hier wären beispielsweise das Verbot der Entsorgung von Lebensmitteln im Handel oder die Straffreiheit für das ‚Containern‘ zu nennen.“
Informationen zum Thema sowie die Möglichkeit zur Veröffentlichung eigener Beiträge sind unter folgendem Link möglich: http://pinwand.mittel-zum-leben.info.
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