Die „Fridays for Future“-Ortsgruppe Rastede überreichte gestern dem Gemeinderat auf seiner Sitzung im Hof von Oldenburg ein Handlungspapier mit 32 Forderungen. Darin setzt sich die Gruppe für eine konsequent ökologische Ausrichtung lokaler Politik ein.
Von Britta Lübbers
FFF-Aktivist Stefan Mester übergab den Forderungskatalog an Bürgermeister Lars Krause. Die Ortsgruppe habe das Papier gemeinsam mit den „Scientists for Future Oldenburg“ (S4F) entwickelt, sagte Mester. Die S4F ist ein Zusammenschluss von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich für eine nachhaltige Zukunft engagieren. Sie berät die lokale Future-Bewegung in Oldenburg und im Umland.
Das Handlungspapier für Rastede enthält 32 konkrete Forderungen für die Bereiche Energie, Mobilität, Bau, Umwelt und Ökologie sowie Konsum und Ernährung. Die Verfasser möchten u.a., dass alle öffentlichen Gebäude der Gemeinde mit Ökostrom betrieben werden, die Gemeinde mit dem Kreis Ammerland ein klimafreundliches Konzept für ein regionales Energieversorgungnetz entwickelt und sich ausdrücklich gegen den Bau der A20 positioniert. Auch fordern sie, dass KFZ-Parkplätze teils in Parkplätze für Fahrräder oder Grünanlagen umgewandelt werden, das Busnetz ausgeweitet wird, ein umfassendes Fahrradwegenetz entsteht, der allgemeine Flächenverbrauch gesenkt wird und die Gemeinde bevorzugt auf Mehrparteien- und Reihenhäuser sowie alternative Wohnformen setzt. Es sollen keine weiteren Gewässer versiegelt werden. Das Angebot in öffentlichen Kantinen soll vorzugsweise vegetarisch und vegan sein. Die Gemeinde wird aufgefordert, auf vermeidbare Kunststoffe zu verzichten.
Die Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Das sieht u.a. vor, dass die Erderwärmung auf unter 1,5 Grad gesenkt wird. Die angestrebten 2 Grad sind laut Mester aber zu wenig.
In ihrem Schlusswort räumt die FFF-Ortsgruppe ein, dass der Weg zu einer klimafreundlichen Gemeinde kein leichter ist. Zugleich bietet die Gruppe ihre Mitarbeit an. „Fridays for Future Rastede ist bereit, sich aktiv in den komplizierten und langwierigen Prozess einzubringen. Ziel muss sein, schnellstmöglich wirkungsvollen Klimaschutz in der Gemeinde umzusetzen“, heißt es abschließend.
Der Bürgermeister versprach, den Forderungskatalog aufmerksam zu lesen und wies darauf hin, dass er bereits mehrfach Resolutionen der Klimaschutzbewegung entgegengenommen habe.
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