Es war zu erwarten und ab heute ist es offiziell: Das Rasteder Ellernfest ist abgesagt. Die Organisatoren geben der Sicherheit den Vorrang. Man habe die Entscheidung bereits vor dem Beschluss der Bundesländer getroffen, wegen der Corona-Pandemie bis Oktober keine Großveranstaltungen zuzulassen.
Von Britta Lübbers
„Wir haben es uns nicht leicht gemacht“, erklären Lars Hanekamp und Carsten Pundt vom Vorstand des Verkehrsvereins Rastede, der die Traditionsveranstaltung organisiert. „Über Wochen haben wir in eine Glaskugel geschaut und gehofft, dass wir doch noch zusammen feiern können“, sagt Hanekamp. Zugleich habe sich immer deutlicher abgezeichnet, dass ein Ellernfest unter Corona-Sicherheits- und Hygieneregeln nicht funktionieren würde. „Sich mit zwei Metern Sicherheitsabstand an der Bierbude zuprosten? Mit Mundschutz über den Platz laufen? Nein, das ist keine wirkliche Option“, meinen Hanekamp und Pundt. Zudem hätte man sehr viel Personal engagieren müssen, um die Einhaltung der Regeln zu kontrollieren. Unter solchen Bedingungen möchte wohl kaum jemand feiern, mutmaßen die zwei. Eine abgespeckte Version hat der Vorstand ebenfalls verworfen. Das hätten auch die Großsponsoren wohl nicht mitgemacht. Und auf die ist der Verein angewiesen, wenn er die nicht unerheblichen Kosten stemmen will.
Den Ausschlag für die Absage aber gaben die Sicherheitsbedenken. „Auch wenn Rastede momentan clean ist, sollten wir weiterhin gemeinsam und solidarisch gegen Covid 19 kämpfen und nicht das Risiko eingehen, dass bei einem Volksfest dieser Größenordnung – an drei Tagen besuchen bis zu 15.000 Gäste den Turnierplatz – und der berechtigten Feierlaune die Pandemie zurückkommt“, betont das Vorstands-Duo. „Wir haben alle Aspekte abgewogen und uns natürlich auch Gedanken um unsere seit Jahren treuen Schausteller und Gastronomen gemacht, deren wirtschaftliche Lage in diesem Jahr sehr schlecht ist und die arg gebeutelt sind.“ Doch man habe keine Alternative gesehen.
Der Vorstand hat bereits die Schausteller, Vereine und Sponsoren informiert. Die Entscheidung, das Fest zu canceln, sei auf Verständnis und Zustimmung gestoßen.
„Bis auf die Stargäste hatten wir noch keine Verträge abgeschlossen, so dass wir jetzt nicht auf immensen Rechnungen sitzen bleiben“, sagt Lars Hanekamp. Die prominenten Akteure zeigten sich entgegenkommend: United Four, UKW, Geier Sturzflug und Markus verlängerten ihre Verträge und sind nun für das kommende Jahr gebucht.
„Wir setzen jetzt ganz auf 2021“, bekräftigen Hanekamp und Pundt. Die Ellernrede werde dann besonders witzig werden, kündigen sie an. Einen Redner oder eine Rednerin gibt es schon – wer es ist, bleibt streng geheim. Und auch diese Person hat jetzt ein Jahr lang Zeit, sich in Feststimmung zu bringen.
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