Nach rund sechs Wochen Lernen zu Hause begrüßten die Rasteder Grundschulen Anfang Mai die ersten Kinder. Ein Rundgang durch die Grundschule Kleibrok zeigt aber: Alles ist anders.
Von Kathrin Janout
„Die ersten Tage sind sehr ruhig verlaufen“, freut sich Michaela Grundmann, Leiterin der Grundschule Kleibrok. Das Lernen in den Kleingruppen gelinge gut. Nur in Pausenzeiten sei es schwierig für die Kinder, Abstand zu halten.
Seit dem 4. Mai hat die Schule den Betrieb wieder aufgenommen, die vierten Klassen machten damals den Anfang. Es begann ein Schulalltag im Schichtbetrieb: Jede Klasse wurde in zwei Hälften geteilt. Im täglichen Wechsel hatten die einen Unterricht, während die anderen zu Hause blieben und mit einem Arbeitsplan bzw. Übungsmaterial lernten. „Das Homeschooling läuft überwiegend positiv“, berichtet Grundmann. Die Kinder bekommen einen Plan für 14 Tage, den sie bearbeiten sollen. Die Lehrerinnen bringen das Material zu den Familien nach Hause. „Wir wollten nicht zu viel online machen, das ist im Grundschulbereich schwierig“, erklärt die Schulleiterin. Die Kolleginnen denken sich immer auch eine besonders schöne Aufgabe aus, die den Kindern Spaß machen soll, sagt sie. Ob ein Rechenmandala oder eine Anleitung zum Knüpfen von Freundschaftsbändern – „auf diese Weise können wir Pflicht und Freiwilliges kombinieren.“
Viele Lehrerinnen hätten Freude daran, das Material zusammenzustellen und sich Neues für die Kinder zu überlegen. Wie gut das Arbeiten aber funktioniere, wenn wieder alle Kinder an die Schule zurückkehren, werde man sehen. Nach Angaben der Landesregierung solle dies vor den Sommerferien geschehen. Noch könne das Kollegium die Vorteile des sternförmigen Gebäudes nutzen, berichtet Michaela Grundmann. „Wir haben die Möglichkeit, dass jede Klasse einen eigenen Eingang benutzen kann.“ Auch mit den dritten Klassen werde es noch gut gehen. Vor einem logistischen Problem stehe die Schule aber bei der Organisation der Taxi- und Buskinder. Vom Schulkindergarten bis zur vierten Klasse – man müsse gut überlegen, wie Kontakte bestmöglich vermieden werden können.
Bezogen auf Abstands- und die Hygienevorschriften während der Schulzeit haben die Kinder klare Anweisungen bekommen: Keine Materialien tauschen, Hände waschen bei Ankunft in der Schule, vor dem Essen, nach der Pause und dem Toilettengang. Möglichst nicht mit den Händen ins Gesicht fassen, andere Kinder nicht berühren. Klebestreifen auf dem Boden zeigen die Abstandsregelungen für die Laufwege zu den Klassen und Sanitärräumen. „Alles ist anders“, sagt Konrektorin Barbara Karsch bei einem Rundgang durch das Gebäude. Und trotzdem: „Die Kinder freuen sich, wieder in die Schule zu kommen!“
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