Eine gute Idee: den Spaziergang mit einer privaten Müllsammelaktion zu verbinden
Von Anke Kapels
Die Corona-Krise zwingt uns weitgehend dazu, zu Hause zu bleiben. Doch Spaziergänge und Radtouren sind erlaubt. Sylke Klang aus Wahnbek gibt sich jedoch nicht mit einem bloßen Bummel durch die Natur zufrieden, sie nutzt den Aufenthalt im Freien, um etwas für die Umwelt zu tun. „Die Dorfreinigungsaktionen in den einzelnen Bauerschaften sind abgesagt, doch was spricht dagegen, selber aktiv zu werden?“, fragt die Wahnbekerin und legt los. Sie gehe ohnehin jeden Tag mit ihrem Hund spazieren, erklärt sie, nun hat sie sich mit Schubkarre, Harke und Handschuhen ausgestattet und daran gemacht, am Brombeerweg den Müll an den Wegrändern aufzusammeln.
Ein ganzer Sack voll mit Getränkepackungen, Wassereis-Tüten, Schokopapier und anderem Abfall ist innerhalb kurzer Zeit zusammen gekommen. „Es überwächst jetzt alles und die Natur ‚inhaliert‘ den Müll geradezu, er gelangt in die Nahrungskette – das muss ja nicht sein“, betont Sylke Klang, die sich wünscht, dass die Leute ihren Abfall doch bitte mit nach Hause nehmen, um ihn dort zu entsorgen. Einen besonderen Appell richtet sie an Kinder: „Auch die Verpackung von Wassereis ist Plastik und die Hüllen von Caprisonnen bestehen aus Aluminium. Bitte nehmt die Verpackungen mit nach Hause und entsorgt sie über den Gelben Sack.“ Synthetischer Abfall, der liegen bleibe, zersetze sich in winzige Teile, so entstehe gefährliches Mikroplastik.
Vielleicht finden sich ja Nachahmer, die den Spaziergang in der Natur auch für die Natur nutzen und den von achtlosen Mitmenschen hinterlassenen Müll aufheben und fachgerecht entsorgen möchten. Sylke Klang jedenfalls erlebt das Abfall-Sammeln als durchaus befriedigend. „Wenn man erst einmal dabei ist, macht es sogar Spaß.“ Denn der positive Effekt sei sofort sichtbar.
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