Acht Frauen aus dem Rasteder Norden nähen 500 Masken
Von Ernst Lankenau
Alles begann mit einem Anruf von Heike Büsselmann zum Anfang der Corona-Krise bei ihrer Mutter Marlene Hobbiesiefken aus Wapeldorf: „Mama, kannst du uns helfen? Wir brauchen dringend Masken.“ Die Tochter, die als Altenpflegerin arbeitet, beschrieb in dem Telefonat den absoluten Mangel an geeigneten Virenschutzmasken. „Für jeden Hausbesuch müssen wir eine neue Maske verwenden, aber es sind einfach nicht genügend vorhanden“, erklärte sie ihrer Mutter. Marlene Hobbiesiefken zögerte nicht lange und rief Bekannte aus dem Landfrauenverein Heubült sowie Inge Mohrhusen an, die den Handarbeitskreis Lehmden leitet. „Innerhalb einer Stunde hatte ich acht Frauen zusammen, die sich bereit erklärten, Masken zu nähen“, erzählt sie mit einem gewissen Stolz.
Anhand von Vorlagen aus dem Internet fertigten die Frauen in den nächsten zwei Wochen insgesamt rund 500 Masken in verschiedenen Größen und Ausführungen. Sie griffen auf geeignete Stoffreste aus eigenen Beständen zurück und waren auch dankbar über acht Bettbezüge, die Marlene Hobbiesiefken zur Verfügung gestellt hatte. „Bettwäsche eignet sich sehr gut für die Herstellung von Masken, da der Stoff bis 95 Grad waschbar ist“, weiß die erfahrene Hausfrau. Soll der so genannte Behelf-Mund-Nasen-Schutz wiederverwendet werden, muss er täglich bzw. nach Gebrauch ausgewaschen werden. Idealerweise gibt man die Masken in die Waschmaschine, sie können aber auch von Hand gewaschen werden. Hier hat Marlene Hobbiesiefken noch einen Tipp: nach der Handwäsche trockenbügeln. „Das überlebt kein Virus“, weiß sie. Den Großteil der Masken hat sie ihrer Tochter mitgegeben, die sie wiederum in ihrer Pflegeeinrichtung an die Kolleginnen und Kollegen verteilt hat. Mit den übrigen Masken wurden Bekannte und Verwandte versorgt. „Ich freue mich, dass es in Notfällen doch noch so einen Zusammenhalt gibt“, fasst die Wapeldorferin die Nähaktion zusammen.
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