Die Corona-Krise macht vor den Kirchen nicht halt. Pfarrerin Birgit Grohs hat einen Weg gefunden, auch in Zeiten verordneter Kontaktsperre Mut zu vermitteln.
Von Britta Lübbers
Keine Gottesdienste, keine Besuche in Alten- und Pflegeheimen, keine direkte seelsorgerische Begleitung: Auch die Kirchen im Land sind sehr von der Corona-Krise betroffen. Eine ihrer wertvollsten Währungen, Trost und Ermutigung zu spenden, muss jetzt auf anderen Wegen zu den Menschen gelangen. Wie dies gelingen kann, zeigt Birgit Grohs, Pfarrerin der Ev.-Lutherischen Kirchengemeinde Rastede. Sie hat eine „Wäscheleine mit guten Worten“ am Glockenturm der St.-Ulrichs-Kirche befestigt. Und damit die Wortkarten auch vor Wind und Wetter geschützt sind, hat sie jede einzelne von ihnen mit Folie versehen.
„Vorbeikommende dürfen sich gerne eine Karte für sich selbst oder einen anderen Menschen mitnehmen“, sagt Birgit Grohs. „Die Karten werden erneuert und ausgetauscht, so dass es sich lohnt, immer mal wieder vorbeizuschauen.“
Es gibt z.B. Postkarten mit einem Abend- und Morgengebet von Dietrich Bonhoeffer sowie kleine Spruchkärtchen und Bibelverse, etwa: „Er wird nicht zulassen, dass du stolperst und fällst; der dich behütet, schläft nicht“ (Psalm 121,3). Auch an den Kirchen in Wahnbek und Hahn-Lehmden sollen die individuellen Trostspender angebracht werden.
Es ist ein unkompliziertes Angebot, das hier gemacht wird. Wer mag, sucht sich eine Karte aus und geht mit ihr vielleicht zuversichtlicher durch den Tag.
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