Rasteder Geschäftsleute entwickeln vielfältige Ideen, um ihr Unternehmen durch die Krisenzeit zu bringen
Von Kathrin Janout
„Erst war ich kurz wie gelähmt als es hieß, dass wir schließen müssen“, erinnert sich Stephanie Dunker an den Tag vor gut einer Woche. „Aber inzwischen bin ich recht positiv.“ Innerhalb kürzester Zeit hat die Inhaberin des Rasteder Yogastudios „Home of Yoga“ ihr Angebot an die aktuelle Lage der Corona-Krise angepasst und ins Internet verlagert. „Ich habe gelesen, recherchiert, das nötige Equipment gekauft und zwei Tage später ging es schon in eine erste Testrunde“, berichtet sie. Am Anfang habe sie die Trainingsstunden noch aus dem Studio übertragen. „Das war wie Geisteryoga“, sagt sie. „Da sprichst du mit einer Kamera, siehst niemanden.“ Aber den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gefalle das Angebot. „Alle sind froh, dass sie trotzdem etwas machen können.“ Mittlerweile sei sie mit dem Sprechen vor der „Geisterkulisse“ vertraut, daran gewöhnen möchte sie sich aber nicht. „Ich bin schon sehr froh, wenn ich dann all meine Yogis wieder bei mir im Studio habe!“, freut sie sich auf die ersehnte Normalität.
So wie Stephanie Dunker geht es vielen Geschäftsleuten in Rastede. Die Läden bleiben geschlossen, Sportangebote entfallen. Flanierende Massen in der Oldenburger Straße – verboten. Erst im Oktober hatte Sandra Fahlenkamp ihr Ladencafé „Pures Glück“ im Rasteder Ortskern eröffnet. Hier verkauft sie unter anderem Geschenkartikel, Wohnaccessoires und Dekoration. „Der Laden ist gut angenommen worden, alles war gut“, sagt sie. Dann kam Corona. Doch die Not macht auch erfinderisch. „Ich nutze die sozialen Netzwerke Facebook, Instagram und auch WhatsApp, um meine schönen Sachen zu präsentieren“, erzählt Sandra Fahlenkamp. „Bestellungen laufen dann telefonisch, per WhatsApp oder E-Mail.“ Die Sachen werden verpackt und zu den Kunden gebracht. „Das passiert völlig kontaktfrei, auch die Bezahlung“, betont die Ladeninhaberin. Zum Glück werde das Angebot bereits gut angenommen.
Auch weitere Rasteder Geschäfte bieten einen Lieferservice oder verschicken die Waren per Post. Ein Blick auf die Facebook-Seiten der verschiedenen Unternehmen lohnt sich. Viele informieren hier über ihr Angebot. Die Buchhandlung Tiemann zum Beispiel gibt tägliche Buchtipps und verkauft den Lesestoff gegen Langeweile in ihrem Online-Shop. Das Team von „Das Bett“ bringt passende Wohlfühlkleidung für die Zeit zu Hause. Das Weinhaus Duddeck hat zwar weiterhin geöffnet, bietet neuerdings aber ebenfalls einen Lieferservice. Auch auf frische Frühlingsklamotten muss in dieser trüben Zeit niemand verzichten. Dafür sorgen unter anderem die Bekleidungsgeschäfte „Out of City“ und „Wunderschön by Eve“. Letzteres bietet auf der gleichnamigen Facebook-Seite sogenannte „Care-Pakete“ an, die zusätzlich zu einem kompletten Outfit auch ein Mode-Magazin, Wein, Schokolade und Handcreme enthalten. Diese Kleinigkeiten habe sie ebenfalls in den Rasteder Geschäften besorgt, schreibt Inhaberin Evelyn Thomas-Schnegelsberg bei Facebook und versieht ihren Post gleichzeitig mit der Bitte: „Kauft lokal … damit es schön bleibt im Ort!“
Diesen Artikel drucken