Der Freundeskreis Schlosspark lässt Parkgeschichte erlebbar werden
Von Britta Lübbers
Es war Herzog Peter Friedrich Ludwig, der sich im 18. Jahrhundert in Rastede eine Sommerresidenz errichten ließ – Gartenlandschaft inklusive. So entstand der Rasteder Schlosspark, den Hofgärtner Carl Ferdinand Bosse im Stil eines Englischen Gartens gestaltete. Doch vor rund 80 Jahren endete eine angemessene Parkpflege, weiß Horst Bischoff, Mitglied im Freundeskreis Schlosspark und Naturschutzbeauftragter des Landkreises Ammerland. Aus dem Landschaftspark wurde ein Wirtschaftswald. Die alten Wegebeziehungen und Sichtachsen wieder erlebbar zu machen, dafür setzt sich der Freundeskreis Schlosspark ein. Auch im neuen Jahr nimmt der Verein in Absprache mit der Gemeinde Rastede und dem Haus Oldenburg als Eigentümer Pflegearbeiten im Park vor. Es handle sich um ein von Menschen angelegtes Grün-Areal, das man nicht sich selbst überlassen könne, betont Horst Bischoff. Im ersten Schritt wurden im Januar bereits wild gewachsene Gehölze gefällt und am sogenannten Wegedreieck Stangenhölzer entfernt. So wird die Sicht auf den Ellernteich verbessert.
„Alle Arbeiten wurden mit dem Denkmalschutz, der Försterei und der Herzogfamilie abgesprochen“, unterstreicht Jörn Rabius vom Fachbereich Planung, Tiefbau und Verkehr der Gemeinde Rastede. „Wir können hier nicht einfach mit der Kettensäge durchspazieren.“ Die entstandenen Freiflächen orientieren sich nicht nur an der Park-Historie, sie haben auch einen biologischen Wert, wie Horst Bischoff versichert. „Viele Insektenarten können sich jetzt besser entfalten.“ Nach den Fällarbeiten wird das Astwerk entsorgt und geschreddert, sagt der Freundeskreis-Vorsitzende Hans-Wilhelm Kaper.
Am Hirschtorweg in der Nähe des Grenzgrabens ergänzen zwei Buchen die historische Buchenreihe auf der bereits vom Gestrüpp befreiten Fläche. Zudem werden vier neue Eichen gepflanzt.
Ende 2017 musste die letzte noch vorhandene Robinie (Akazie) beim Hirschtor gefällt werden, weil sie die Wegesicherheit gefährdete. Die Robinienalle war 1870 angelegt worden. Von ihr sind jetzt nur noch Stümpfe sichtbar. Durch die Fällarbeiten wurde auch die benachbarte Süngelbuche beschädigt, die dann ebenfalls gefällt werden musste. Sowohl Robinie als auch Buche seien ein besonderer Blickfang im südlichen Schlosspark gewesen, erklärt Horst Bischoff. Und auch hier wird jetzt aufgeforstet. Zunächst mussten drei Eschen weichen, die angegriffen und nicht mehr zu retten waren. „Diese Lücke kann nun durch die Nachpflanzung einer Süntelbuche geschlossen werden, wodurch der Eingangsbereich des Parks erheblich aufgewertet wird“, freut sich Bischoff.
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