Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler, traf sich mit Vertretern des Fahrgastverbands „Pro Bahn“ zum Gespräch in Rastede
rr | Das Zugfahren muss attraktiver werden. Darin war sich Björn Thümler mit Spitzenvertretern des Fahrgastverbands „Pro Bahn“ einig. Die hatte er zu einer Gesprächs- und Diskussionsrunde in das „Bistro am Bahnhof“ in Rastede eingeladen.
Der Einladung gefolgt waren Hans-Joachim Zschiesche, Vorsitzender des Regionalverbands Ems-Jade, und seine Vorstandskollegen Horst Waleczek, Jens-Uwe Carstens und Werner Stommel; Stommel ist zugleich stellvertretender Landesvorsitzender von Pro Bahn. Außerdem nahmen der stellvertretende Bürgermeister Kai Küpperbusch (CDU) und der CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende Tim Kammer teil.
Wichtiges Thema waren die Zugausfälle, die in engem Zusammenhang mit dem Personalmangel bei den Zugführern stehen. Das Land und die Bahn seien bereits aktiv geworden, hieß es aus der Runde. Kurzfristig dürfte der Mangel den Bahnreisenden aber auch weiterhin zu schaffen machen.
Zur Sprache kamen auch die mangelhaften Fahrgastinformationen seitens der Bahn, die Werner Stommel als „Grauen“ bezeichnete. Er forderte, dass die Politik hier eingreifen müsse, weil sich das Unternehmen Bahn nicht lernfähig zeige.
Horst Waleczek konkretisierte, dass die Laufbandanzeigen an kleineren Stationen insbesondere für ältere Menschen nicht nachvollziehbar seien.
Hier sieht Björn Thümler ebenso Nachbesserungsbedarf wie bei den Fahrkartenautomaten, an denen keine Fernverkehrstickets verkauft werden. Thümler: „Die vielen Unzulänglichkeiten beim Fahrkartenverkauf produzieren Schwarzfahrer.“ Erforderlich seien digitale Lösungen, mit denen auch Ältere etwas anfangen könnten.
Ein weiteres Thema, über das ausführlich gesprochen wurde, waren fehlende Verbindungsweichen. Vor längerer Zeit seien die für viel Geld abgebaut worden, erinnerte Stommel. Die Folge: In einigen Bahnhöfen könne kein Zug einfahren, während ein anderer rausfahre.
Björn Thümler sicherte dem Verein Pro Bahn Unterstützung bei den Einzelfragen zu und will hierüber mit dem Wirtschafts- und Verkehrsministerium sprechen. Allerdings räumte er ein: „Bahn ist in erster Linie Bundessache. Wenn das Land die Zuständigkeit hätte, wäre manches einfacher.“
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