Das 71. Oldenburger Landesturnier ächzte unter brütender Sommerhitze. Der Qualität tat dies keinen Abbruch.
Von Uwe Harms
Pferdesport und Pferdezucht der Spitzenklasse, dazu ein buntes Unterhaltungsprogramm: Den rund 30 000 Besuchern des 71. Landesturniers im Schlosspark hat es gefallen – trotz brütender Hitze. Bereits zu Beginn der Rasteder Reitertage lagen die Temperaturen weit über 30 Grad, Schattenplätze waren daher besonders begehrt. Trotz der zeitweise schweißtreibenden Wetterbedingungen starteten alle Prüfungen und Showeinlagen wie geplant. Das Landesturnier habe einmal mehr durch seine hohe Qualität überzeugen können, bilanzierte Turnierleiter Jan-Christoph Egerer.
Rund 1000 Turnierteilnehmer, darunter viele junge hochtalentierte Dressur- und Springreiter, überzeugten mit 2500 Pferden in 102 sportlichen Prüfungen. Zum guten Eindruck zählten das herrliche Turniergelände mit den Verkaufspagoden, das breite gastronomische Angebot und vor allem die spannenden Wettbewerbe. Auch der Familiennachmittag mit Ponyspielen war ein Highlight. Die quirligen Reiterinnen und Reiter lösten mit ihrem Stafetten-Rennen wahre Beifallsstürme aus. Viel beklatscht wurden zudem die Wettbewerbe unter Flutlicht.
Krönender Abschluss war der „Große Preis der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg“. Gewonnen hat die mit insgesamt 25 000 Euro höchstdotierte Springprüfung Hans-Thorben Rüder mit Singu. Der 45-jährige gebürtige Fehmarner bezwang im Stechen den 270-Meter langen und mit sieben Sprüngen bestückten Stechparcours in fehlerlosen 43,28 Sekunden, dicht gefolgt von Jasper Kools mit Chotto 4 (44,65 Sekunden) und Hendrik Sosath mit Casino Berlin (46, 12). Titelverteidiger Rolf Moormann landete mit Samba de Janairo 3 auf Platz 5. In Bestform zeigte sich gleich zu Beginn des Turniers auch der Lastruper Mario Stevens, seit vielen Jahren in Rastede erfolgreich im Sattel. Er siegte sowohl im ersten wie auch im zweiten Springen der Großen Tour, dem LzO-Championat. Ein Abwurf-Fehler im Finale zum Großen Preis von Rastede verhinderte aber den Einzug ins Stechen dieser schwersten Springprüfung.
Herausragende Leistungen gab es ebenso in der Dressur . Hier siegte in der Dressurprüfung Klasse S (Kurz-Grand-Prix) mit 918,5 Punkten Maire Carolin Beuth vom RuFV Bersenbrück auf Hofglanz 2.
Bei der Elite-Stutenschau ging „Heideromanze“ des Züchterehepaars Vera und Michael Jürgens aus Arnsberg siegreich vom Platz. Die Siegerstute des Springpferdezuchtverbands Oldenburg-International (OS) wurde „Con Sugar“, Besitzer ist Franz-Rudolf Sanktjohanser aus Löningen.
In der Vielseitigkeit Klasse L gewann der 18-jährige Lehramtsanwärter Linus Richter vom Reiterverein Höven mit seiner Stute Rayja die Oldenburger Meisterschaft. Titelverteidigerin Johanna Wetjen vom Ammerländer RC musste sich mit der Bronzemedaille zufrieden geben.
Den Wettbewerb der Pferde-Zweispänner und damit die Oldenburger Meisterschaft gewann Lokalmatador Michael Swiezynski vom RUFV Rastede.
Markus Stottmeier aus Bösdorf entschied das Rasteder Vierzug-Championat, gefolgt von Rene Poensgen (RC Dürwiß) und Katharina Abel. Die junge Gespannfahrerin gewann mit ihrem Pferde-Quartett das abschließende Hindernisfahren auf dem Hauptplatz vor großem Publikum.
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