Eine Delegation aus Varel besichtigt die Sportanlage am Köttersweg
rr | Was macht eine gute Sportanlage aus? Worauf ist bei Ausstattung und Planung zu achten? Diese Fragen stellen sich momentan den Ratsmitgliedern und Verwaltungsmitarbeitern der Stadt Varel. Dort bestehen Überlegungen, im Stadtteil Langendamm einen modernen Sport- und Bürgerpark zu schaffen. Die Suche nach Antworten und weiteren Anregungen führte eine 14-köpfige Delegation kürzlich auf die Anlage am Köttersweg in Rastede.
Dass es auch für Varels südliche Nachbargemeinde ein längerer Prozess war, eine Sportstätte dieser Größenordnung zu realisieren, machte Rastedes Bürgermeister Dieter von Essen in seiner Einführung deutlich. Vor etwas mehr als zehn Jahren war man noch in der Situation, die kommunalen Sportplätze quasi „auf Zuruf“ zu sanieren, so von Essen. Dann jedoch hat sich die Gemeinde entschieden, ein Entwicklungskonzept zu erarbeiten und Instandsetzungen sowie Neubauten daran auszurichten. „Den Anfang machte der Sportplatz in Hahn-Lehmden, der saniert und mit neuen Funktionsgebäuden ausgestattet wurde“, erinnerte sich von Essen. Die Einweihung erfolgte 2008. Zwei Jahre später folgte die Modernisierung eines Sportplatzes in Wahnbek. „Dort haben wir damals den ersten Kunstrasenplatz im Landkreis Ammerland geschaffen“, berichtete der Bürgermeister den Besuchern aus Varel.
Wiederum zwei Jahre später, im Mai 2012, wurde die Schulsportanlage „Feldbreite“ eingeweiht, im September 2013 erfolgte schließlich der erste Spatenstich am Köttersweg. Vorausgegangen war ein längerer Entscheidungsprozess in Abstimmung mit dem FC Rastede, der den Platz vorrangig nutzt. Eine Ideallösung zeichnete sich nicht an der alten Wirkungsstätte, sondern an einem neuen Standort ab: dem Gelände am Köttersweg. Für insgesamt rund fünf Millionen Euro entstanden dort drei Spielfelder, darunter ein Kunstrasenplatz. Hinzu kam eine Tribüne mit Platz für gut 500 Zuschauer und ein Multifunktionsgebäude, das u.a. sechs Umkleiden, diverse Funktionsräume und einen gastronomischen Bereich beherbergt. Weitere Einzelheiten zu der rund 5,4 Hektar umfassenden Anlage und dem etwa 750 Quadratmeter großen Gebäude erläuterten André Düring, Leiter des Fachbereichs Gebäudewirtschaft und Liegenschaften der Gemeinde, sowie Hartmut Böhmann, Leiter der Fußballabteilung des FC Rastede.
„Das ist Benchmarking“, sagte der Vareler Ratsherr Jörg Weden, als die Gruppe vor der Terrasse des Gastronomiebereichs angekommen war, „Lernen von den Besten.“ Bezogen war seine Aussage auf die Ausführungen von Essens, dass dieser Bereich bewusst zu drei Seiten offen gestaltet worden ist, um freie Sicht auf alle Spielfelder zu haben. „Das sind Aspekte, über die man ansonsten nicht unbedingt nachdenkt“, so Weden weiter. Das gleiche galt laut Weden auch für die Ausführungen Böhmanns zum Zuschnitt der Umkleidekabinen. Weil der FC Rastede auch eine Rugby-Abteilung hat und die Mannschaften in dieser Sportart größer sind, bieten zwei der insgesamt sechs Umkleiden mehr Platz.
Varels Bürgermeister Gerd-Christian Wagner dankte seinen Gastgebern für den Ortstermin. „Ich muss sagen, ich bin sehr inspiriert, das waren eine Menge Ideen, die wir von hier mitnehmen.“
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