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Dangastfilm braucht weiterhin Förderer

Seit dem ersten Spendenaufruf hat der „Freundeskreis Dangastfilm“ rund 26 000 Euro eingeworben. Damit die Dokumentation über den Ort und seine Geschichte auch wirklich fertiggestellt werden kann, fehlen aber noch 14 000 Euro.

Von Britta Lübbers

Ebbe und Flut, Rhabarberkuchen und Fischbrötchen, Schafe auf dem Deich: Dangast ist ein Sehnsuchtsziel. Schon die Brücke-Maler fanden hier leuchtende Farben. Franz Radziwill kam und blieb, Joseph Beuys und Eckart Grenzer gaben Stippvisiten. Abgesehen vom Expressionismus wurde die Kunst in Dangast vor allem durch einen Mann ermöglicht: Karl-August Tapken, Kurhaus-Wirt und Förderer junger Talente. Als er 2016 starb, kamen mehr als 600 Trauernde zu seiner Beerdigung. Menschen wie er stehen im Mittelpunkt des Films „Wegbegleiter“. Aber dieser Film muss noch zu Ende gebracht werden – und dafür braucht es Geld.

Die Filmemacher Karl-Heinz Heilig und seine Lebenspartnerin Ulla Haschen hatten das Projekt 2012 begonnen. „Der leise Film“, dieses geschützte Markenzeichen, haben die beiden Dokumentarfilmer auch über den Dangastfilm gestellt, der – wie alle ihre Produktionen – ausschließlich privat oder über private Förderer finanziert werden sollte. Die Premiere war für 2015 anvisiert, doch der Freitod von Ulla Haschen im Jahr 2014 stoppte das Vorhaben. Karl-Heinz Heilig sah sich zunächst nicht in der Lage, den Film ohne seine Partnerin zu beenden. Erst nach einer Zeit der Trauerbewältigung schien ihm dies wieder möglich. Mehr als zwölf Stunden Interviewmaterial liegen vor, davon allein vier Stunden mit Karl-August Tapken. Was noch ansteht, das sind die abschließenden Arbeiten: Montage, Komposition, Musik, Ton und Mischung – dafür fehlten Anfang des Jahres 40 000 Euro.

Damit das Projekt realisiert werden kann, hat sich der „Freundeskreis Dangastfilm“ gegründet. „Uns verbindet die Liebe zu Dangast. Wir möchten einen Teil der bewegenden Geschichte rund um das Alte Kurhaus für die Nachwelt erhalten und andere Menschen auf dieses wunderbare Kleinod am Jadebusen aufmerksam machen“, beschreiben die Mitglieder ihre Motivation.

Im Februar hatte der Kreis zu einem Pressegespräch eingeladen und um Spenden gebeten (wir berichteten). Jetzt gibt es eine erste Bilanz. „Inzwischen sind 16 000 Euro an privaten Spenden auf das Treuhandkonto eingegangen“, erklärt Initiator Uwe Fischer. Dank des Engagements der „Akademie Dangast – Kunst und Natur“ konnten zusätzlich 10 000 Euro von Stiftungen eingeworben werden. Damit ist deutlich mehr als die Hälfte der benötigten Summe bereits da. 150 Spenderinnen und Spender haben zwischen sechs und 1000 Euro für das Projekt gegeben. Eine Buchhandlung hat Fotobände über Dangast zur Verfügung gestellt, der Oldenburger Musiker Uwe Mannsbarth möchte ein Benefiz-Konzert veranstalten.

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Bescheidender Mensch, Gastwirt und Förderer der Kunst: Karl-August Tapken, der für den Film ausführlich interviewt wurde | Foto: privat

Filmemacher Karl-Heinz Heisig hat die Arbeit wieder aufgenommen, die Vorbereitungen für die technische Abwicklung sind in Auftrag gegeben.

Aber noch immer fehlen rund 14 000 Euro, noch immer braucht es Unterstützer, damit der Film fertig gestellt werden kann.

Jede Spende sei willkommen, erklärt der Freundeskreis, auch kleine Beträge können helfen. Ab einer Zuwendung von 50 Euro werden die Förderer (auf Wunsch) namentlich im Abspann genannt. Wer mehr als 150 Euro gibt, erhält zwei Eintrittskarten und eine DVD des Films. Die Premiere ist für November/Dezember 2019 geplant – natürlich im Alten Kurhaus, wo Karl-August Tapken Tausende von Rhabarberkuchen angeschnitten hat.

Spenden an: Freundeskreis Dangastfilm „Altes Kurhaus“, Treuhandkonto: IBAN: DE 07 2805 0100 0092 5503 42. Ab einer Spende von 50 Euro wird um Angabe einer Kontaktadresse gebeten.