Präsident der Landesjägerschaft fordert beim CDU-Klönschnack pragmatische Lösung
rr/kj | Mit dem Landtagsabgeordneten und Präsidenten der Landesjägerschaft Helmut Dammann-Tamke hat Bürgermeisterkandidat Alexander von Essen einen ausgewiesenen Wolfsexperten für den CDU-Klönschnack auf dem Hof von Dieter Ahlers in Neusüdende gewinnen können. Das Motto der Veranstaltung: Wolf.Weide.Wahl. Kaum ein anderes Thema werde so polarisiert diskutiert wie der Umgang mit dem Wolf, erklärte Helmut Dammann-Tamke. Die Meinung in der Bevölkerung sei dabei sehr geteilt. Die einen begrüßten die Rückkehr des Wolfs, die anderen, vor allem Nutztierhalter, forderten dringend ein staatliches Einschreiten. „Der Bestand an Wölfen in Deutschland wächst jährlich um etwa 30 Prozent“, erklärte Dammann-Tamke in seinem Vortrag. Laut Schätzungen lebten inzwischen über 1000 Tiere in Deutschland, eine Verdopplung innerhalb von drei Jahren sei realistisch. „Je mehr Tiere es gibt, umso dichter werden die Wölfe an die Zivilisation heranrücken“, sagte Dammann-Tamke. Hinzu komme, dass der Wolf keine genetisch feststehende Scheu vor dem Menschen habe. Diese werde erlernt und an die nächste Generation weitergegeben. Ebenso sei eine Selbstregulierung des Wolfs durch Nahrungsmangel in Deutschland unrealistisch.
Es sei bereits vorgekommen, dass Wolfsrudel ausgewachsenen Rinder angegriffen hätten. Durch solche Vorfälle sei die Akzeptanz des unter Naturschutz stehenden Raubtiers in der Bevölkerung gefährdet. Hier sei die Politik gefordert, so Alexander von Essen. Man müsse den Menschen zuhören und Sorgen aufgreifen. Es müssten klare Rahmenbedingungen einerseits für den Artenschutz des Wolfs und auf der anderen Seite für den Schutz von Nutztieren vor seinen Übergriffen geschaffen werden, forderte Dammann-Tamke.
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