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Edeka-Markt in Wahnbek: Es geht voran

Der Bauausschuss hat gestern den planungsrechtlichen Voraussetzungen für den Neubau des Vollsortimenters zugestimmt. Die Grünen waren dagegen. Sie kritisierten die geplante Bauform als überholt.

Von Britta Lübbers

Dieses Projekt gehört zu den Dauerbrennern: Seit mehr als drei Jahren warten die Wahnbeker auf den Neubau eines Edeka-Markts im Ortszentrum. Bereits 2015 hatte Investor Fritz Bohmann mit dem Betreiber des NP-Markts an der Schulstraße über die Umwandlung des Supermarkts in ein Edeka-Vollsortiment verhandelt. Da die vorhandene Fläche zu klein für einen Umbau ist, muss ein neues Geschäftsgebäude errichtet werden. Dies soll auf der Freifläche westlich des NP-Markts entstehen. Hier soll auch die im Discounter ansässige Bäckerei Müller & Egerer einziehen. Ursprünglich ging man davon aus, dass der Neubau Ende 2015 bezugsfertig sein würde. Doch das Vorhaben zog sich in die Länge. Ein zwischenzeitlich errichteter Bauzaun wurde wieder abmontiert, eine Wiese angesät. Viel mehr passierte nicht.

Mit der Änderung des Flächennutzungs- und des Bebauungsplans kommt wieder Bewegung in das Vorhaben.

Ursprünglich wurde das Areal als Mischgebiet definiert. Nach der Vergrößerung ist der Markt aber als großflächiger Einzelhandelsbetrieb einzustufen, der in einem Mischgebiet nicht zulässig ist. Deshalb wird der Bereich jetzt als Sondergebiet ausgewiesen.

Die Verkaufsfläche soll statt derzeit 825 Quadratmeter maximal 1200 Quadratmeter betragen. Die Bäckerei wird ihre Grundfläche auf 140 Quadratmeter erhöhen, um ein Café einrichten zu können.

Ina Rehfeld vom NWP-Planungsbüro verwies gegenüber dem Ausschuss auf zwei Gutachten, die inzwischen erstellt wurden. Demnach sind keine negativen Auswirkungen auf den lokalen Einzelhandel zu erwarten. Das Schallschutzgutachten hat ergeben, dass die Lieferzone (im Bereich Hohe Brink/Donaustraße) durch eine 2,80 Meter hohe Schallschutzwand von der Wohnbebauung abgeschirmt sein muss.

Lars Krause (SPD) betonte, er sei froh, dass Wahnbek einen Vollsortimenter bekomme. „Das ist gut und richtig für einen Ortsteil dieser Größe.“ Zugleich erinnerte er daran, dass die Politik ursprünglich auch einen Dorfplatz „zum Wohlfühlen und Aufhalten“ habe schaffen wollen. Dies werde mit der geplanten Gebäudestruktur nicht gelingen, die Krause als „unattraktiv“ bezeichnete. „Architektonisch ist die SPD nicht einverstanden.“

Noch harscher fiel die Kritik der Grünen aus. „Diese Bauform hat sich durch die lange Verfahrensdauer überholt“, sagte Gerd Langhorst. „Damit fallen wir zurück in einen veralteten Baustatus.“ Auch er wies auf den Dorfplatz hin, der – sollten die Pläne umgesetzt werden – nicht mehr realisierbar sei. „Wir möchten die gesamte Mischgebietsfläche anschauen um zu sehen, was hier möglich ist.“

Mit Unverständnis reagierte Erich Bischoff (CDU). „Seit mehr als drei Jahren geht es nicht voran. Und jetzt wollen wir dem Investor vorschreiben, wie er zu bauen hat? Das macht doch keinen Sinn.“

Auch der Erste Gemeinderat Günther Henkel schaltete sich ein. „Der Dorfplatz ist doch bereits da, und die Bevölkerung nimmt ihn nicht an“, wandte er ein und nannte als Beispiel die Verlegung des Weihnachtsmarkts vom NP-Parkplatz auf den Hof der Grundschule. Henkel schlug vor, den Plänen zuzustimmen und dann Gespräche mit dem Investor über die konkrete Ausgestaltung zu führen.

Gegen die Stimmen der Grünen wurde der Vorschlag angenommen.