Bauausschuss gibt grünes Licht für Windenergieanlagen im Rasteder Norden. Heute entscheidet der Gemeinderat ab 17 Uhr in öffentlicher Sitzung endgültig über das Thema.
Von Kathrin Janout
Die Planer hatten auf alles eine Antwort: Der Regenbrachvogel bekommt eine attraktive Ersatzfläche, Pflanzen sind hart genug, eine vorübergehende Grundwasserabsenkung zu überstehen, der Seeadler fliegt in 50 Prozent der Fälle in eine andere Richtung und Infraschall macht nach heutigen Erkenntnissen nicht krank. Was die Gegner der geplanten Windkraftanlagen an Kritik vorbrachten – es half alles nichts. Der Bauausschuss stimmte am vergangenen Montag in der Aula der KGS mit großer Mehrheit für die Windenergieplanung und verabschiedete die erforderlichen Änderungen des Flächennutzungsplans und die Aufstellung der vorhabenbezogenen Bebauungspläne für die Flächen in Wapeldorf/Heubült und Lehmdermoor. Für den Bereich Lehmden wurden die Pläne zudem einstimmig angenommen. Vorgesehen sind fünf Windkraftanlagen im Bereich Wapeldorf/Heubült und zwei im Lehmdermoor. In Lehmden sollen drei weitere Anlagen gebaut und vier bestehende ersetzt werden. Da hier jedoch ein aktualisiertes Gutachten nötig war, geht die Planung zunächst wieder in die öffentliche Auslegung. Über die Bereiche Wapeldorf/Heubült und Lehmdermoor wird am heutigen Montag, 1. April, 17 Uhr, in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderats im Akademiehotel abschließend entschieden.
Torsten Wilters wies in der vergangenen Woche auf die Notwendigkeit der Erneuerbaren Energien hin und betonte: „Wir wollen beitragen. Andere Kommunen im Ammerland machen das nicht, bewundern uns Rasteder aber für unseren Mut“, so der CDU-Vertreter. Um die Anlieger zu schützen, habe man sich für eine maximale Höhe der Anlagen von 150 Metern und für größere Abstände als üblich eingesetzt, außerdem eine Nachtbefeuerung ausgeschlossen. Auch Lars Krause (SPD) sagte, dass das Gesamtkonzept überzeuge. „Es ist für Rastede der letzte Baustein im Bereich Windenergie.“ Gerd Langhorst von den Grünen war ebenfalls zufrieden mit der Entscheidung. „Die Energieziele des Bundes können nur umgesetzt werden, wenn die kleinen Gemeinden mitmachen“, betonte er. Auf den Flächenverbrauch bezogen, wies er zudem darauf hin, dass die geplante Autobahn 20 wesentlich negativere Auswirkungen haben werde.
Evelyn Fisbek (FDP) und Theo Meyer (UWG) sahen das Vorhaben kritisch. Es habe viele Seiten Einwendungen von den Bürgern gegeben, sagte Fisbek „Ängste wurden geäußert.“ Von 33 Anlagen stünden bereits neun in Rastede: „Mir reicht das!“ Lediglich dem Bereich Liethe stimme sie zu. So sah es auch Theo Meyer: „Windenergie ist nur ein Beitrag und werde mittlerweile sehr unterschiedlich bewertet.“ Für ihn gehörten Windkraftanlagen dahin, wo sie weder Menschen noch Natur störten.
Die Beschlüsse seien letztlich die Vorarbeit für weitere Planungen auf Landkreisebene, sagte Erster Gemeinderat Günther Henkel. Wann die Vorhaben konkret werden, wisse man somit noch nicht.
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