Carsten Langner überzeugte am Sonnabend mit seinem Programm „Von Wegen“ im Palais Rastede
Von Ursula von Malleck
Vor ausverkauftem Haus in Rastede gastierte der Liedermacher Carsten Langner bereits im September 2016. Damals war der große Zustrom vielleicht der ihm nachgesagten Nähe zu Reinhard Mey geschuldet. Jetzt kamen die Menschen gezielt, um Carsten Langner zu hören, der mittlerweile seinen ganz eigenen, unverwechselbaren Stil entwickelt hat. Seine neue CD „Von Wegen“ ist zurzeit vergriffen, die Plätze im Palais waren so rasch ausverkauft, dass Interessenten auf ein Konzert in Leer ausweichen mussten.
In Rastede verrät Carsten Langner seinem Publikum, dass er hier, auf den Tag genau, sein zehnjähriges Bühnenjubiläum feiert. „Ich such ein Lied, das die Menschen packt und berührt an jedem Ort“, singt er in „Wege, die ich ging“. Genau dies ist dem Künstler an diesem Abend gelungen, und zwar mit seinem gesamten Programm.
Ganz ruhig sitzt Lagner da mit seinem „blauen Wunder“, der neuen blauen Gitarre, die ein Freund für ihn gebaut hat, und verbindet seine Stücke mit einer persönlichen Moderation, die noch mehr Nähe zum Publikum herstellt. Man spürt z.B. sehr gut, wie ihn das Engagement der jungen schwedischen Klimaschutz-Aktivistin Greta Thunberg berührt, deren Anliegen er mit dem nur zwei Tage alten Lied „Die Welt von morgen“ verdeutlicht.
Bewegend ist auch das plattdeutsche Gedicht von Greta Schoon aus Spetzerfehn, das von Menschen in Todesnot erzählt, deren Schicksal und Not nicht wirklich interessieren. „Wo kannst du slapen in disse Nacht? So rönnt en Minsch in Angst, in Dodesangst.“ Sehr einfühlsam sind Langners Vertonung und Vortrag, ebenso wie bei „De Moel“ von Klaus Groth.
Es wäre schön, wenn dieser erfreuende, anregende und authentische Künstler bald wieder ins Palais käme, erklärt Enno Kramer vom Kunst- und Kulturkreis Rastede (KKR) zum Ende des Konzerts. Er fürchte aber, dass man sich Carsten Langners Auftritt dann nicht mehr leisten könne.
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