Heute begann in Rastede die Haus- und Straßensammlung für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Der Erlös geht in die Pflege von Kriegsgräbern im Ausland, aber auch in Workcamps und Jugendarbeit.
Von Britta Lübbers
Der Ammerländer Landrat Jörg Bensberg und Rastedes stellvertretender Bürgermeister Gerd Langhorst eröffneten die Sammelaktion, die den gesamten November andauert, auf dem Rasteder Wochenmarkt. Der Volksbund kümmert sich im Auftrag der Bundesregierung um die deutschen Kriegsgräber in aller Welt und ist auf Spenden angewiesen.
„Im Ammerland werden wir von Einzelpersonen, aber auch von Gruppen wie den Jugendfeuerwehren unterstützt“, sagte Jörg Bensberg. „Die Zahl jener, die mitmachen, liegt im dreistelligen Bereich.“ Bensberg wies aber auch darauf hin, dass es zunehmend schwieriger sei, Helfer zu finden, die von Haus zu Haus gehen und um Spenden werben. „Das ist ein Problem, das nicht nur wir haben. Es hat damit zu tun, dass viele von den Älteren aufhören und es nicht so einfach ist, junge Leute zu gewinnen.“ Für die junge Generation seien die beiden Weltkriege schon sehr weit weg. „Der Volksbund verweist mit seinem Einsatz aber auch darauf, dass Frieden kein Geschenk ist, das einem einfach zukommt, sondern etwas, für das man sich immer wieder einsetzen muss“, betonte Bensberg. Auch deshalb gehe ein Teil des Erlöses in die Jugendarbeit. Dazu zählen Bildungsangebote, Workcamps und der Besuch von Referenten in Schulen. Auch die Bearbeitung von Suchanfragen wird durch die Sammlungen mitfinanziert. Noch immer liege deren Zahl im fünfstelligen Bereich, weiß Bensberg. „Die Menschen möchten wissen, wo ihr Großonkel, ihr Großvater gefallen ist und wo er liegt.“ Durch die Auflösung der Sowjetunion hat der Volksbund inzwischen deutlich bessere Möglichkeiten, sterbliche Überreste von Soldaten auf den Schlachtfeldern des Ostens zu analysieren und ihnen einen Namen, eine Identität zu geben. Auch diese Arbeit wird durch die Spenden möglich.
Im vergangenen Jahr wurden im Ammerland rund 20 000 Euro für die Kriegsgräberfürsorge gesammelt, das waren rund 3000 Euro weniger als im Vorjahr.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge unterhält und betreut in fast 100 Ländern rund 850 Kriegsgräberstätten mit mehr als 2000 Gräbern meist deutscher Soldaten. „Der Respekt vor den Toten besteht gerade darin, dass an ihre Namen und ihre Geschichte erinnert wird. Auch aus diesem Grund ist jede Kriegsgräberstätte ein Lernort“, lautet eine Verbandsmaxime.
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