Die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Leuchtenburg lernten altes Handwerk kennen
Von Holger Fraas
Geschick und ruhige Hände waren jetzt an der Grundschule Leuchtenburg gefragt. Unter dem Motto „Das Handwerk“ konnten sich die Schülerinnen und Schüler in traditionellen Berufen üben. „Alle zwei Jahre findet eine Projektwoche an der Schule statt, immer zu einem bestimmten Thema, das zusammen mit den Schülern ausgesucht wird“, erklärte Schulleiterin Carolin Hanken. Die Mädchen und Jungen konnten in diesem Jahr aus sechs Projektgruppen zwei wählen. Jede zielte darauf ab, eine Vorstellung von alten, traditionellen Handwerksberufen zu bekommen. Vom Schreinern mit Holz über die Bäckerei bis hin zum Papierschöpfen boten sich viele Möglichkeiten. Dabei erhielten die Lehrer Unterstützung von den Eltern, wie Niels Bredemeier, Klassenlehrer der 4. Klasse betonte: „Wenn wir nicht z. B. das Holz umsonst bekommen hätten, wäre das Schreinern gar nicht möglich gewesen.“ Bei der Planung konnten die Lehrer frei entscheiden. Auch für sie war die Projektwoche deswegen eine Herausforderung. Jeweils fünfzehn Schüler waren in einer Gruppe, wobei nach zwei Tagen zwischen den beiden gewählten Themen gewechselt wurde, um keine Langeweile aufkommen zu lassen.
In der Schneiderei wurde fleißig an Kuschelkissen und kleinen Täschchen gewerkelt. Die Kinder lernten Einfädeln, den Rundstich, Schnittmuster aufzumalen, zuzuschneiden und auszustopfen. In der Bäckerei duftete es derweil verführerisch. Es wurden frische Milchbrötchen gebacken und kleine Häuschen aus Keksen gebastelt.
Beim Instrumentebauen konnten sich die Schülerinnen und Schüler von der Vielseitigkeit des Berufs überzeugen. In der Projektwoche bauten sie kleine Trommeln. Dazu wurden Blumentöpfe genutzt, die zuerst mit einem speziellen Papier bezogen und anschließend bunt bemalt wurden. Außerdem wurden lange Pappröhren mit Holzkugeln gefüllt und an den Enden verschlossen. Diese wurden ebenfalls bemalt. So entstanden tolle Rasseln, mit denen sich das Geräusch fallenden Regens nachmachen lässt.
In der Schreinerei bauten die Kinder ein Spielhaus. Beim Bauen erlernten sie die wichtigsten Fähigkeiten des Schreinerhandwerks. Lange Holzplatten wurden genau abgemessen, gesägt, abgeschliffen und schließlich zusammengehämmert. „Ganz schön anstrengend“, war sich die Gruppe einig.
Geschick mussten die Teilnehmer beim Papierschöpfen zeigen. Nach einer anstrengenden Vorarbeit, bei der Zeitungspapier und Papierservietten in kleine Stücke gerissen und mit duftenden Blättern und Blüten gemischt wurden, durften die Kinder dann selbst Papier herstellen. Dabei wurde das Papier zuerst in Wasser eingeweicht, mit einem speziellen Sieb geschöpft und anschließend gewalzt. „Aus den selbst hergestellten Papieren werden im Anschluss Glückwunschkarten kreiert“, erläuterte Fachlehrerin Stephanie Bruns-Wegmann.
Mit voller Konzentration und Begeisterung war auch die Projektgruppe Filzen am Werk. Die Schülerinnen und Schüler stellen aus dem Naturprodukt Wolle verschiedene kleine Gegenstände her. Beim Nass-Filzen mit Seifenlauge konnten die Schüler den Wollgeruch wahrnehmen und die Wolle haptisch erfassen. Bunte, kleine und große Bälle entstehen, die dreidimensional in den Händen zu arbeiten sind. Aus den Bällen wurden dann anschließend bunte Sternentaschen gefertigt.
Wie auch schon bei den Projektwochen der vergangenen Jahre werden die Ergebnisse im Anschluss in der Grundschule präsentiert.
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