Alexander von Essen möchte Bürgermeister in Rastede werden und im Rathaus zukünftig eine „Offenheit für Ideen“ schaffen. Der 27-Jährige ist neben Torsten Wilters der zweite Bewerber für die CDU.
Von Kathrin Janout
Herz und Heimat seien Grundlage für seine Entscheidung gewesen, sagt Alexander von Essen. „Bürgermeister in meiner Heimatgemeinde zu sein, das wäre für mich eine Ehre.“ Nachdem sein Onkel, der amtierende Bürgermeister Dieter von Essen, im September bekanntgegeben hatte, nicht erneut für das Amt kandidieren zu wollen, sei er oft angesprochen worden, ob er sich nicht vorstellen könne, Bürgermeister zu werden. „Ich habe intensiv darüber nachgedacht“, sagt Alexander von Essen, „und bin bereit, diese Verantwortung zu übernehmen“. Nach Torsten Wilters ist er somit der zweite Kandidat für die CDU, der seinen Hut in den Ring wirft. Die Entscheidung, wer schließlich im Mai zur Wahl antreten soll, wird am 6. November fallen.
In Rastede ist Alexander von Essen kein Unbekannter. Der 27-Jährige ist hier aufgewachsen und zur Schule gegangen, hat an der KGS sein Abitur gemacht. Dort habe er begonnen, sich politisch zu engagieren – und seitdem nicht mehr aufgehört. 2010 war er an der Neugründung der Jungen Union Rastede beteiligt, saß von 2011 bis 2016 als damals jüngstes Mitglied im Gemeinderat, ist Mitglied im Landesvorstand der Jungen Union und stellvertretender Kreisvorsitzender der JU Ammerland. Ursprünglich ist Alexander von Essen Gymnasiallehrer für Politik-Wirtschaft, Philosophie und Werte und Normen. Zurzeit aber arbeitet er als persönlicher Referent des Generalsekretärs der CDU in Niedersachsen in Hannover und ist dort für die strategische und inhaltliche Aufstellung der CDU mitverantwortlich. Auch in Hannover stünden ihm neue Türen offen, so von Essen. Doch die Rasteder Tür sei ihm am wichtigsten. „Rastede ist meine Heimat und liegt mir sehr am Herzen“, betont er.
Um seine Entscheidung bekanntzugeben, hatte Alexander von Essen um ein Pressegespräch auf dem Wochenmarkt gebeten. „Hier findet Politik statt, hier trifft man sich, hier tauscht man sich aus“, sagt er. Damit wolle er ein Signal setzen für seine Vorstellung von der Arbeit als Bürgermeister. „Ich möchte Ideen entfesseln, Entwicklungen ermöglichen und unsere gemeinsame Zukunft erfolgreich umsetzen“, so von Essen. Dazu müsse man die richtigen Fragen stellen. Allen voran: „Wo wollen wir mit Rastede eigentlich hin?“ Als Bürgermeister möchte er strukturiert nach vorne gucken, ein Leitbild für die Gemeinde entwickeln, Ziele formulieren. Ein offener Prozess solle entstehen, den er mit „Mein Rastede 2030“ überschreiben und damit jeden einzelnen ansprechen möchte. Die gesamte Gemeinde müsse einbezogen werden, betont er. Den ländlichen Raum dürfe man dabei nicht vergessen. „Nur gemeinsam sind wir stark: Der Hauptort Rastede und seine Dörfer mit ihren Traditionen, Bräuchen, Vereinen und Strukturen, die unsere Gesellschaft zusammenhalten.“ Die Interessen der verschiedenen Altersstufen sollen dabei ebenso diskutiert und letztlich zusammengeführt werden. Dazu gehöre auch der Ausbau der Breitbandanbindung und des mobilen Internets. „Mein Eindruck ist, dass viele Menschen im Ort unzufrieden sind“, so von Essen. Er wolle deshalb im Rathaus eine Offenheit für Ideen schaffen. „Wir müssen zukünftig wieder agieren können, nicht nur reagieren.“ Dass er sich ambitionierte Ziele setze, sei ihm bewusst. Doch mit seinen Erfahrungen, die er in den vergangenen Jahren an der Schnittstelle zwischen Politik, Verwaltung und Gesellschaft gesammelt habe, könne er offen an die Aufgaben herangehen. Gerade darin bestehe die Chance für den Ort. Und was unterscheidet ihn persönlich vom aktuellen Amtsinhaber? „Ich bin ein ganz anderer Typ“, sagt Alexander von Essen. Meine Art mit Menschen umzugehen und auf sie zuzugehen, ist eine ganz andere – das macht mich aus.
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