Jugendliche der KGS Rastede gestalteten die die Bahnhofsunterführung in Rastede mit eigenen Bildern
Von Holger Fraas
Als der Tunnel unter dem Rasteder Bahnhof im Januar endlich wiedereröffnet wurde, war die Freude bei Gemeinde und Bürgern groß. Viele Jahre hatte es gedauert, bis der Schandfleck saniert und modernisiert werden konnte. Leider dauerte es nicht lange und die kahlen Wände wurden von Sprayern und eher unbegabten Graffitikünstlern erneut als willkommene Leinwand missbraucht. Winfried Krüger, Leiter der Kreisvolkshochschule (kvhs) Ammerland, nahm daraufhin einen kritischen Zeitungsartikel zum Anlass, sich mit der Gemeinde in Verbindung zu setzen. Ziel: Ein Projekt mit Jugendlichen, um den Fußgängertunnel farbig zu gestalten. Nun wurde die umgestaltete Unterführung feierlich eröffnet.
Bereits seit Mitte Mai hatte ein Gruppe von Jugendlichen unter Anleitung der Oldenburger Künstler Renke Harms und Elias Heyen an einem gestalterischen Konzept gearbeitet. Während der Sommerferien wurde dies in großformatige Bilder umgesetzt, die nun an den Wänden des Tunnels angebracht wurden. Unterstützung fand die Aktion durch das Projekt „BAHNfrei für Kunst“ im Rahmen des Bundesprogramms „Jugend stärken im Quartier“.
Dirk Weißer von der kvhs Ammerland bedankte sich im Namen aller Beteiligten für den Mut und das Vertrauen, das Gemeinde und Deutsche Bahn in die Aktion gesetzt hätten. Schließlich wusste man am Anfang ja überhaupt nicht, was am Ende dabei herauskommen würde. Ziel sei es gewesen, die Jugendlichen, von denen die Hälfte einen Migrationshintergrund hätten, zu fördern. Aber auch die Gemeinde habe sicher einen Nutzen, da sich in den Bildern die Wechselwirkung zwischen Bahnhof und Ort nun besonders widerspiegele, so Weißer.
Heiko Siemers, Leiter des Bahnhofsmanagements für den Bereich Osnabrück-Bremen, zeigte sich begeistert vom Ergebnis des Projekts. Es sei immer etwas besonders, wenn man gemeinsam etwas geschaffen habe, was für alle Seiten von Nutzen sei. Aus diesem Grund habe die Deutsche Bahn als Eigner des Gebäudes auch sofort ihre Unterstützung zugesagt.
Bürgermeister Dieter von Essen betonte noch einmal, wie wichtig so ein Bahnhof als Tor zum Ort sei. Die Sanierung des Bahnhofs sei natürlich großartig gewesen. „Doch was nützt ein Bahnhof mit Fahrstühlen, wenn er schmutzig und wenig einladend ist“, so von Essen. Deswegen sei es gut, dass jemand dieses Projekt angestossen habe. „Wir als Gemeinde haben das Projekt gerne unterstützt“, erklärte der Bürgermeister.
Welchen Stellenwert das Projekt hat, zeigte sich auch darin, dass es als eines von zwei Projekten für einen Imagefilm des Bundesinnenministeriums über das Programm „Jugend stärken im Quartier“ von einem Filmteam aufgenommen wurde.
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