Alfons Langfermann ist der Ellernredner 2018. Der ehemalige Lehrer und Ratsvertreter stimmte heute Mittag eher leise Töne an.
Von Britta Lübbers
Auch in diesem Jahr war die Spannung mit Händen zu greifen: Wer würde die Ellernrede halten? „Ich bin froh, dass ich immer erst sehr spät erfahre, wer Ellernrednerin oder Ellernredner wird“, sagte der Vorsitzende des Verkehrsvereins Rastede und Fest-Organisator Lars Blohm zur Begrüßung der Gäste im Festzelt. „Für mich ist es schwer, Stillschweigen zu bewahren, denn man wird wirklich hartnäckig gefragt.“ Doch auch dieses Mal wurde das Geheimnis bewahrt. „Der heutige Ellernredner lebt seit 50 Jahren in Rastede, er hat in Vechta Lehramt studiert und sein Referendariat in Wilhelmshaven gemacht“, stellte Blohm den Überraschungsgast vor. Zunächst habe er an der katholischen Grundschule in der Marienstraße unterrichtet, später sei er Konrektor der Grundschule Kleibrok gewesen. Spätestens an dieser Stelle wussten die meisten der zahlreichen Besucher, um wen es ging.
Er sei von einem ehemaligen Schüler angerufen und gefragt worden, ob er die Ellernrede halten wolle, erzählte Alfons Langfermann. „Meine Frau sagte: Das kannst du. Aber sie fragte auch: Willst du dir das antun?“ Er wollte – und dann sei es mit der Ruhe vorbei gewesen, gestand er. „Jetzt bin ich froh, dass es endlich so weit ist.“
Alfons Langfermann hielt eine Rede der leisen Töne, und zwar aus Sicht eines Radfahrers, denn Radfahren ist seine große Passion. Der weite Blick über die Wiesen in Hankhausen werde wohl bald verbaut sein, erklärte er mit Verweis auf das dort geplante Wohngebiet. Sein Vorschlag für die Verkehrsinfrastruktur: eine Rarufu-Brücke über die Bäke. „Das ist eine Radfahrer- und Fußgängerbrücke, in Vechta gibt es so etwas bereits.“
Ein Erlebnis sei eine Fahrt mit dem Fahrstuhl im Bahnhof, bekannte Langfermann, er mache das regelmäßig. „Mit dem Fahrrad runterfahren, so tun, als ob man auf den nächsten Zug wartet, dann wieder nach oben fahren und hoffen, dass niemand einen gesehen hat.“
Gespannt sei er auf den Verkehrskreisel, der an der Oldenburger Straße eingerichtet werden soll. „Wenn der fertig ist, fahre ich drei Ehrenrunden und hoffe, dass die Autofahrer mich nicht übersehen“ – eine Ankündigung, die die Zuhörer mit Szenenapplaus bedachten.
Lesen Sie den ausführlichen Text über die Höhepunkte des Ellernfest-Sonnabends in der nächsten rasteder runschau.
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