Im Bereich um den Loyer Weg wird es durch neue Baugebiete mehr Kfz-Verkehr geben, ein Ausbau der betroffenen Straßen ist aber nicht notwendig. Dies ist das Ergebnis eines Verkehrsgutachtens, das am Montag Thema im Bauausschuss war.
Von Britta Lübbers
Rastede wächst, vor allem im Mega-Baugebiet im Göhlen. Vor diesem Hintergrund wurde jetzt ein Verkehrsgutachten erstellt, das vor allem die Belastungen und Alternativrouten zur Oldenburger Straße in Richtung Braker Chaussee über die Straßen Loyer Weg, Am Heidkamp und Hankhauser Weg zum Inhalt hat. Fabian Roelcke vom IST-Ingenieurbüro stellte dem Bauausschuss die Ergebnisse vor und verwies auch auf eine bereits 2011 erhobene Untersuchung. „Die Vermutung, dass die Route über den Loyer Weg südlich der Emsoldstraße als Alternative in Richtung Braker Chaussee genutzt wird, hat sich bestätigt“, sagte er. „Es wurde auch deutlich, dass die 2011 prognostizierten Belastungen bereits heute erreicht sind.“ Wer die Ausweichstrecke nehme, spare bis zu zwei Kilometer.
Im Durchschnitt wird die Emsoldstraße von 1000 Fahrzeugen, der Loyer Weg (zwischen Emsoldstraße und Parkstraße) von 1200 Fahrzeugen, die Straße Am Heidkamp von 800 und der Hankhauser Weg von 1050 Fahrzeugen täglich befahren. Durch die Erweiterung des Baugebiets im Göhlen rechnet das Ingenieurbüro (mit Ausnahme des Abschnitts zwischen Emsoldstraße und Parkstraße) mit einer Zunahme von je rund 550 Fahrzeugen am Tag. Insgesamt sei das Verkehrsaufkommen so gering, dass es in die niedrigste Kategorie für außerörtliche Straßen falle, so Roelcke. Grundsätzlich seien die Straßenbreiten ausreichend, lediglich bei der Begegnung zweier Lkw könne es eng werden. Da aber im Schnitt nur ein bis drei Lastkraftwagen täglich diese Strecken befahren, müsse die Verwaltung nicht zwingend tätig werden. Zudem erfordere das Einrichten von Buchten durch Grabenverrohrung, Asphaltierung und Böschungsarbeiten einen auch finanziell hohen Aufwand. Sollte besonders der Loyer Weg künftig doch stärker durch Landwirtschaftsverkehr frequentiert werden, könne man aber durchaus über Ausweichstellen nachdenken, so der Planer.
„Wir schlagen vor, die Situation im Auge zu behalten“, sagte der Erste Gemeinderat Günther Henkel. Von Straßenverbreiterungen und Ausweichbuchten wolle man absehen, da sie Verkehre anzögen und zum schnellen Fahren animierten. Auch Rüdiger Kramer (SPD) sprach sich gegen die Buchten aus, schlug aber vor, die Bermen auszubessern. „Der Individualverkehr steigt an, das ist leider so. Wir müssen das im Blick behalten, ebenso wie den Zustand der Straßen und der Nebenanlagen“, erklärte Gerd Langhorst (Grüne). Genau wie Kramer monierte er, dass auf dem Loyer Weg und der Straße Am Heidkamp Tempo 100 erlaubt sind. „Tempo 70 wäre sinnvoll, das sage ich auch als Bürgerbusfahrer. Aber dies ist eine Sache der Verkehrsbehörde, wie wir immer wieder schmerzhaft erleben mussten.“
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