Jugendliche geben vor, für die Wildtierauffangstation zu sammeln
Von Britta Lübbers
Auch sie sei in der vergangenen Woche von jungen Spendensammlern besucht worden, sagt Evelyn Fisbeck aus Rastede. „Die wirkten ausgesprochen seriös und haben ihr Anliegen durchaus glaubhaft vorgebracht.“ Die Jugendlichen gaben an, sie seien KGS-Schüler und in der Arbeitsgemeinschaft „Wildtier und Artenschutz“ aktiv. Im Rahmen einer Projektwoche würden sie Spenden für die Wildtierauffangstation sammeln. „Einen Ausweis oder eine Liste, in die man sich als Spender hätte eintragen können, hatten sie aber nicht dabei.“ Das sei ihr dann schon seltsam vorgekommen, so Fisbeck. Am nächsten Tag erkundigte sie sich im Sekretariat der KGS. „Dort sagte man mir, dass die Schule keine Spendenaktion für die Wildtierauffangstation durchführt, und dass es nicht das erste Mal ist, dass Jugendliche unter dem Vorwand, für die Schule aktiv zu sein, Gelder für einen vermeintlich guten Zweck sammeln.“ Auch Schulleiter Gerd Kip bestätigt auf Nachfrage, dass die KGS zurzeit nicht an Sammelaktionen beteiligt ist. „So lange man die Jugendlichen nicht dingfest gemacht hat, können wir natürlich nicht wissen, ob sie Schüler der KGS sind. Das wäre nur Spekulation“, sagt er.
Evelyn Fisbeck geht es nicht um das Geld, das ihr abgenommen wurde. „Aber diese Jugendlichen schaden all jenen, die in guter Absicht karitativ tätig sind.“ Sie fürchtet zudem, dass es unter Jugendlichen die Runde macht, „wie leicht es sein kann, Leute an der Haustür zu betrügen“.
Dass es sich bei dieser Art Geldbeschaffung nicht um ein Kavaliersdelikt, sondern um Betrug handelt, bestätigt der Leiter der Polizeiinspektion Rastede, Frank Sostmann. Auch Jugendliche müssen sich für solche Delikte strafrechtlich verantworten.
Wer Besuch von dubiosen Spendeneintreibern erhält, sollte den Vorfall der Polizei melden.
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