Die FDP hatte beantragt, der Showband Rastede eine Halle und Freiflächen für ihr Training zur Verfügung zu stellen. Der Kultur- und Sportausschuss vertagte den Beschluss und forderte die Verwaltung auf, mit allen drei Rasteder Musikzügen Gespräche über Außenflächen zu führen.
Von Britta Lübbers
Sie habe den Antrag im Mai gestellt, als sie noch nicht wusste, wie knapp der finanzielle Spielraum im Haushaltsplan 2018 ausfallen würde, sagte Evelyn Fisbeck, als sie dem Ausschuss den Wunsch der Showband Rastede nach einem geeigneten Übungsareal erläuterte. Die Band verfügt zurzeit über die Räume der ehemaligen Vereinsgaststätte des FC Rastede, für ihr Außentraining nutzt sie das alte Sportgelände am Mühlenhof. Doch zahlreiche Anwohner haben sich über den Probenlärm beschwert. Nun möchte die Formation Alternativen angeboten bekommen. „Die Showband ist wichtig für die Gemeinde, sie leistet Großartiges und vertritt uns auch international“, betonte Evelyn Fisbeck. Das bestreitet die Verwaltung nicht, sieht aber keinen akuten Handlungsbedarf. Gleichwohl suchte sie nach theoretisch geeigneten Flächen und führte Gespräche mit dem Musikzug.
„Kern der Lösung wäre aus Sicht der Showband der Neubau einer Übungshalle mit Aufenthalts- und Lagerräumen auf einem Grundstück in Liethe“, teilte Fachbereichsleiterin Sabine Meyer mit. Hier liegen Angebote von zwei Unternehmern vor. „Bei einer Anmietung der angebotenen kleineren Halle sind jährliche Kosten von mindestens 40 000 Euro zu erwarten“, erklärte Sabine Meyer. Die Anmietung der größeren Halle würde mit Kosten von rund 70 000 Euro pro Jahr zu Buche schlagen. Zudem müssten auch die beiden anderen Musikzüge berücksichtigt werden: das Drum Corps Blue Lions und der Spielmanns- und Fanfarenzug Hahn-Lehmden, die ebenfalls keine festen Übungsplätze haben. Für die Verwaltung ist die Sache klar: „Aufgrund der angespannten Haushaltslage sehen wir derzeit keine Möglichkeit, Hallenkapazitäten für mindestens 40 000 Euro anzupachten“, heißt es in der Vorlage.
Hendrik Lehners (CDU) sah sich nicht ausreichend informiert, um über den Beschlussvorschlag abzustimmen. Er forderte die Verwaltung auf, mit allen drei Musikzügen zu sprechen und deren Platzbedarf zu ermitteln.
„Was genau sollen wir suchen?“, fragte Geschäftsbereichsleiter Stefan Unnewehr. „Wir haben bereits Gespräche geführt und Investoren gefunden. Welchen Spielraum sollen wir bekommen?“ Die Politik mache es sich ein bisschen einfach, wenn sie sage: Suchen Sie mal.
Dr. Sabine Eyting (Grüne) schlug vor, die Showband könne das Sportgelände am Köttersweg nutzen. Benjamin Dau (SPD) wünschte sich eine Bedarfsanalyse. Schließlich wurde die Verwaltung beauftragt, geeignete Trainingsflächen für alle drei Musikgruppen zu sondieren.
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