Eine Umgehungsstraße in nördlicher Richtung samt Trog (Variante 3) soll zur Verkehrsentlastung in Rastede beitragen. Das ist das Ergebnis der Straßenbauausschuss-Sitzung des Kreistags gestern in der KGS-Aula. Ebenfalls untersucht wurde ein Tunnelbau am Bahnübergang Raiffeisenstraße (Variante 1) und am Übergang Schloßstraße (Variante 2). Hier ein Überblick über die von Gutachter Manfred Ramm vorgestellten Vor- und Nachteile der Maßnahmen.
Von Britta Lübbers
Variante 1: Die August-Brötje-Straße wird um rund 20 bis 30 Prozent entlastet. Die Oldenburger Straße wird zwischen Raiffeisenstraße und Schloßstraße um rund 15 Prozent höher belastet. Wartezeiten und Rückstaus an der Raiffeisenstraße entfallen, aber der Verkehr steigt hier um 30 bis 40 Prozent. Drei Gebäude an der Südseite und fünf Gebäude an der Nordseite müssen abgerissen werden. Die Lärmimmissionen an der Raiffeisenstraße und der Oldenburger Straße erhöhen sich im Tunnelbereich und liegen oberhalb der Werte für Gesundheitsgefährdung, Lärmschutz ist nicht möglich. Die Grundstücke im Bereich des Trogs werden entwertet. Während der rund zweijährigen Bauzeit wird die Raiffeisenstraße zwischen August-Brötje-Straße und Finkenstraße gesperrt, eine weiträumige Umleitung wird eingerichtet.
Variante 2: Die Oldenburger Straße wird zwischen Raiffeisenstraße und Schloßstraße um rund 10 Prozent entlastet, die Raiffeisenstraße wird um 10 Prozent entlastet. Die August-Brötje-Straße/Schloßstraße wird um 100 Prozent höher belastet. Mehrbelastungen gibt es auch an der Bahnhofstraße, der Wilhelmstraße, der Danziger Straße und der Straße Am Kleinenfelde. Wartezeiten und Rückstaus am Bahnübergang Raiffeisenstraße bleiben erhalten, höhere Belastung der Raiffeisenstraße. Zwei Gebäude an der August-Brötje-Straße müssen weichen, der Lärm im Trogbereich steigt, kein Lärmschutz möglich. Benachbarte Grundstücke werden entwertet. Während der 1,5 Jahre dauernden Bauzeit wird die Schloßstraße zwischen Am Kleinenfelde und Wilhelmstraße gesperrt. Es gibt eine Umleitung über die Raiffeisenstraße.
Variante 3: Die Raiffeisenstraße wird um 40 Prozent entlastet. Der Verkehr auf der August-Brötje-Straße/Schloßstraße bleibt unverändert. Die Oldenburger Straße wird zwischen Nordwestumgehung und Raiffeisenstraße um rund 25 Prozent höher belastet. Wartezeiten am Bahnübergang bleiben, aber die Straßenbelastung sinkt. Der Gebäudebestand wird nicht angetastet. Es gibt Zerschneidungsschäden und Flächenverlust. Im Nahbereich der Trasse sind einige Anwohner vom steigenden Lärm betroffen, Lärmschutz ist möglich. Der Lärmausstoß an der Raiffeisenstraße sinkt.
„Insgesamt ist die Variante 3 eindeutig besser zu bewerten als die Varianten 1 und 2“, heißt es im Gutachten, das treffe auf alle Bewertungsfelder zu (Verkehr, Eingriff in Privateigentum, Schutzgut Mensch). Lediglich im Bereich „Umwelt“ schneide die Umgehungsstraße schlechter ab, da hier die Eingriffe stärker sind. Nach Abwägung der Vor- und Nachteile kommt der Planer zu einem klaren Ergebnis: „Die Variante 3 ist eindeutig die Vorzugsvariante.“
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