Zehn Schülerinnen und Schüler in Brake und Rastede überspringen eine Klasse, um weiter das Angebot der Förderschule nutzen zu können. „Dies ist ein Rechtsbruch, der von der Landesregierung hingenommen wird“, kritisiert der CDU-Landtagsabgeordnete Björn Thümler (Berne).
rr | Niedersachsenweit sind es 33 Schülerinnen und Schüler, die das Ende der Förderschulen Lernen umgehen, indem sie von der vierten direkt in die sechste Klasse wechseln. Das ergab nun eine Antwort der Landesregierung auf die Anfrage des CDU-Abgeordneten Björn Thümler. Die fünften Klassen gibt es nicht mehr, da die Förderschulen Lernen nach Beschluss der rot-grünen Landesregierung auslaufen und deshalb keine neuen Einschulungen in Klasse fünf vorgenommen werden.
„Die Eltern wollen für ihre Kinder das Beste, und das ist nach ihrer Auffassung die Förderschule Lernen. Dass die Kinder dort eine feste Bezugsperson haben und eine intensive Förderung im vertrauten Rahmen erfahren, ist für viele Familien entscheidend. Um das Angebot noch nutzen zu können, überspringen die Kinder durch Angebote der Schulleitungen eine Klasse, dafür haben Eltern, Kinder und Schulleiter mein vollstes Verständnis“, betont Thümler. „Erschreckend ist allerdings, dass die Landesregierung diesen Rechtsbruch hin- und die Sorgen der Eltern nicht ernst nimmt.“ Würde sie anders reagieren, wäre dies ein Eingeständnis, dass die Schließung der Förderschulen Lernen ein Fehler war. „Den Erhalt der Förderschulen Lernen schließt die Landesregierung in ihrer Antwort aus“, so der Landtagspolitiker.
Thümler ärgert besonders, dass die Eltern durch den Wegfall der Förderschulen keine Wahl mehr haben: „Und das ausgerechnet für Kinder mit Lernschwierigkeiten, die ganz individuell betrachtet werden müssen. Und wie die Entwicklung nun zeigt, ist für viele von diesen Kindern die Förderschule Lernen genau richtig – sogar, wenn man eine Klasse überspringen muss.“
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