Der Landkreis Ammerland will ein rund 555 Hektar großes Landschaftsschutzgebiet „Hankhauser Moor“ ausweisen. Am Dienstag, 8. August, findet dazu eine Eigentümerversammlung im Dorfkrug Delfshausen statt.
Von Britta Lübbers
Seit Jahren kocht der Konflikt um einen möglichen Torfabbau im Hankhauser Moor immer wieder hoch. Naturschutzverbände, der Landkreis Ammerland und die Gemeinde Rastede sind klar dagegen, die Torfindustrie hat Interesse, in dem einzigartigen Areal wirtschaftlich aktiv zu werden. Eine Voranfrage zum Torfabbau wurde bereits vor Jahren gestellt und befindet sich im Klageverfahren. Mit der Unterschutzstellung des Gebiets will der Landkreis die schwelende Diskussion beenden. Eine landwirtschaftliche Nutzung ist aber weiterhin möglich und auch gewünscht.
Die Geländearbeit zur Verordnung ist abgeschlossen, der Verordnungstext nebst Begründung verfasst. Morgen wird der Entwurf in einer Anliegerversammlung vorgestellt, im nächsten Schritt folgt das offizielle Verfahren.
Nach der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange soll der Kreistag noch in diesem Jahr entscheiden, die Zustimmung gilt als sicher. Ist der Torfabbau damit vom Tisch? Der Schutzzweck sei eindeutig definiert, sagt Magrit Finke vom Amt für Umwelt und Wasserwirtschaft und verweist auf den Verordnungstext. Der spricht für sich. So dient die Unterschutzstellung „der Erhaltung und Entwicklung oder Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes“. Im Schutzbereich sind alle Handlungen verboten, „die den Charakter des Gebiets beeinträchtigen, beschädigen, nachteilig verändern oder zerstören.“
Ausführlich werden die Besonderheit des Areals und seine ökologische Bedeutsamkeit herausgestellt. Das Hankhauser Moor ist mit einem Alter von 4500 Jahren ein recht junges Moor, das Flora und Fauna einen wichtigen Lebensraum bietet. Die Abfolge von Geest, Moor und Marsch auf so engem Raum sei einzigartig für das Ammerland, heißt es im Entwurf. Zudem komme dem Schutzgebiet eine wichtige Funktion als Trittstein in einem Biotopsystem zwischen dem Rasteder Geestrand, dem Naturschutzgebiet Hochmoor und der Marsch zu.“
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