Vor rund 16 Monaten hatte es eine öffentliche Informationsveranstaltung zur Nachnutzung des Sportplatzareals an der Mühlenstraße gegeben. Planungsbüros stellten Konzepte vor, auch die Bürger waren aufgefordert, sich einzubringen. Zwischenzeitlich sah es so aus, als sei der Prozess ins Stocken geraten. Jetzt kündigt die Gemeinde an, das Thema nach der Sommerpause erneut öffentlich zu behandeln.
Von Britta Lübbers
Nachdem der FC Rastede eine neue Sportstätte am Köttersweg bezogen hat, ist offen, wie es mit dem aufgegebenen Platz und das angrenzende Gelände an der Mühlenstraße weitergeht. Als Grund für den Aufschub (eigentlich hätte sich der neue Rat bereits dem Thema widmen sollen) nannte die Verwaltung „die deutlich veränderte Entwicklung im Vergleich zur Ausgangssituation im Februar 2016“. Ein wesentlicher Punkt sei hier „die intensive Auseinandersetzung mit dem kulturhistorischen Erbe Rastedes“. So möchte die Residenzort Rastede GmbH das Areal rund um den Schlosspark stark aufwerten, eigens hierzu wurde der Rasteder Kulturhistoriker Dr. Friedrich Scheele eingestellt. „Es ist noch viel Basisarbeit zu leisten, die Zeit benötigt, um letztlich die richtigen Schlüsse für das zum Schlosspark-Areal zählende Gelände zu ziehen“, betont Bürgermeister Dieter von Essen und weist auch darauf hin, dass sich das Gros der Bürgerinnen und Bürger dafür ausgesprochen hat, möglichst wenig rund um den Schlosspark zu verändern.
Doch auch andere Faktoren müssten neu geprüft werden, etwa die Frage, wie es mit dem Kindergarten an der Mühlenstraße weitergeht. „Der Bedarf an Kita-Plätzen hat sich deutlich erhöht, das hat direkte Auswirkungen auf die Pläne“, sagt Gemeinde-Pressesprecher Ralf Kobbe. Zwar sei der Platzbedarf aktuell durch Übergangslösungen gedeckt, doch mittelfristig brauche es tragfähige Alternativen. Hierzu könnten z.B. ein Ersatzbau, ein zusätzlicher Neubau sowie weitere Waldgruppen im Bereich des Schlossparks zählen.
Auch die von den Planungsbüros vorgestellten Ideen sollen noch genauer auf den Prüfstand, zumal die Mehrheitsgruppe aus CDU und Grünen die Ortsentwicklung neu denken und bestehende Bebauungspläne auf ihre Zukunftstauglichkeit untersuchen möchte. „Dabei sind für den Bereich Mühlenstraße Fragen nach Art und Größe der Bebauung sowie der Anpassung an die vorhandene Bebauung zu klären“, unterstreicht Ralf Kobbe. Auch die Verkehrssituation müsse noch genauer analysiert werden. „Hier sind umfassende Untersuchungen erforderlich, um eine Richtung für die weitere Planung aufzuzeigen“, so Kobbe.
Fachbereichsleiter Stefan Unnewehr weist zudem auf die Finanzierbarkeit der Vorschläge hin und warnt vor einem Schnellschuss. „Nicht jede Idee, auch wenn sie gut ist, ist finanziell auch umsetzbar.“
Insgesamt 27 Vorschläge wurden von den Bürgerinnen und Bürgern eingereicht. Die meisten, so die Verwaltung, decken sich weitgehend mit denen der Planungsbüros. Es ist eine eher enttäuschende Zahl. Zum Vergleich: Als es um die Gestaltung des Kögel-Willms-Platzes im Jahr 2006 ging, wurden mehr als 300 Ideen eingebracht.
Die öffentliche Bürgerveranstaltung zur Zukunft der Mühlenstraße wird im Herbst entweder als Bauausschuss-Sitzung oder als Informationsveranstaltung in der Neuen Aula stattfinden.
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