An der Eichendorffstraße wird das nicht mehr genutzte Pfarrhaus abgerissen. Hier soll ein Mehrfamilienhaus errichtet werden. Grünes Licht gab gestern der Bauausschuss. Auch entschieden die Mitglieder, den Voßbarg zu sanieren. Anwohner äußerten sich skeptisch.
Von Britta Lübbers
Betroffen sind die Grundstücke 3 bis 9 an der Eichendorffstraße, für diesen Bereich hat der Bauausschuss den Bebauungsplan geändert. Zulässig sind künftig maximal zwei Vollgeschosse zuzüglich Staffelgeschoss. Die Firsthöhe darf 10,60 Meter nicht überschreiten, das Gebäude nicht länger als 20 Meter sein. Aus städtebaulicher Sicht sei das Vorhaben verträglich, sagte Thomas Aufleger vom Oldenburger NP-Büro. Gleichwohl hatten sich schon während der Vorbereitung zum Bauleitverfahren Anlieger an die Verwaltung gewandt und ihre Bedenken gegenüber einer mehrgeschossigen Bebauung geäußert. Sie befürchten vor allem eine Beschattung ihrer Grundstücke. „Bei Einhaltung der erforderlichen Abstandsflächen ist aber von einer ausreichenden Belichtung auszugehen“, hielt der Planer entgegen.
Im Rahmen der Bürgerfragestunde äußerten Anwohner Kritik an den Plänen und auch ihren Ärger darüber, dass sie auf ihre Anfragen an den Bürgermeister keine Antwort erhalten haben. „Ihre Bedenken sind in die Abwägungen miteingeflossen“, entgegnete Stefan Unnewehr von der Verwaltung. Die betroffenen Bürgerinnen und Bürger glauben nicht, dass sich das geplante Gebäude in die vorhandene Bebauung einfügt. „Das passt überhaupt nicht hierher“, sagte ein Anwohner. Auch die Angst vor unerwünschtem Schatteneinfall wurde geäußert. „Ich habe dann gar keine Sonne mehr“, klagte eine Frau.
Grünes Licht gab der Ausschuss zudem für den Ausbau des Voßbarg. Die Fahrbahn wird auf 5,50 Meter verbreitert, auf der Nordseite wird zudem ein kombinierter Rad- Gehweg von drei Metern Breite inklusive Heckenstreifen angelegt. „Der Ausbau ist seit vielen Jahren vorgesehen“, erklärte Verwaltungsfachmann Hans-Hermann Ammermann. Zum Opfer fallen würden der Großsanierung sieben Bäume im Einmündungsbereich August-Brötje-Straße. Obwohl die Gemeinde rechtlich nicht verpflichtet sei, hier zu kompensieren, werde sie für Ersatz sorgen, sagte Ammermann, der den Gesamtbetrag auf rund 2,3 Millionen Euro bezifferte.
„Ich sehe nicht ein, für die Sanierung zu bezahlen. Es sind nicht die Anwohner, die die Straße kaputtfahren“, ärgerte sich eine Besucherin während der anschließenden Bürgerfragestunde. Andere Anwohner stimmten ihr zu. Hans-Hermann Ammermann wies darauf hin, dass die Rechtslage aber eindeutig sei: 30 Prozent der Kosten haben die Anlieger, 70 Prozent hat die Allgemeinheit zu tragen. Der jeweilige Beitrag hängt u.a. von der Art der Gebäudenutzung (z.B. Privathaus oder Praxis) ab. „Das Thema ist sehr komplex, deshalb machen wir am 1. Juni eine Anliegerversammlung“, kündigte Ammermann an.
Lesen Sie die ausführliche Berichterstattung über die Ausschusssitzung in der nächsten rasteder rundschau.
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