Massenhaft Lebensmittel werden weggeworfen, obwohl sie noch genießbar sind. Jens Polle möchte deshalb in Rastede einen sogenannten „Fair-Teiler“ einrichten, einen öffentlich zugänglichen Kühlschrank. Unterstützt wird er dabei vom Verein Soziales Zentrum AlRa, der den Standort zur Verfügung stellt.
Von Kathrin Janout
Zu viel eingekauft? Der erwartete Besuch hat kurzfristig abgesagt? Das Mindesthaltbarkeitsdatum läuft bald ab? Übriggebliebene Lebensmittel sind in den meisten Haushalten keine Seltenheit. Doch anstatt einfach in der Tonne zu landen, könnten sie lieber weitergegeben werden – teilen und tauschen lautet das Motto. Jens Polle möchte auf diese Weise Lebensmittel vor dem Verfall retten und der Verschwendung ein Ende setzen. Der 56-Jährige plant einen sogenannten „Fair-Teiler“ in Rastede einzurichten, einen öffentlich zugänglichen Kühlschrank, der von Bürgern für Bürger mit übriggebliebenen Lebensmitteln bestückt wird. Kartoffeln, Joghurt, Butter oder Äpfel – und für nicht zu kühlende Lebensmittel soll zusätzlich ein Regal bereitstehen. „Vor dem Hintergrund, dass jeder Haushalt etwa 30 Prozent seiner Lebensmittel pro Jahr wegwirft, kann ein Fair-Teiler die Verschwendung eindämmen“, sagt Jens Polle. In vielen deutschen Städten gibt es solche Einrichtungen bereits. Die Idee stammt ursprünglich von der Initiative „Foodsharing e.V“. „Im Fair-Teiler kann jeder Lebensmittel abgeben oder etwas mitnehmen“, erklärt Polle. Ausgenommen sind hygienisch riskante Lebensmittel wie zum Beispiel roher Fisch, Fleisch oder zubereitete Speisen.
„Es geht aber nicht um Spenden für Bedürftige“, betont Polle, „sondern darum, eine Möglichkeit zu schaffen, der Verschwendung von Lebensmitteln aktiv entgegenzusteuern“. Damit stehe das Konzept nicht in Konkurrenz zur Speisekammer oder Tafel. „Es wird ein ganz anderer Personenkreis angesprochen“, stimmt auch Horst Segebade vom Verein Soziales Zentrum AlRa zu, der das Projekt unterstützt. Die Mitglieder des Vereins seien gleich begeistert gewesen von der Idee, sagt Segebade. „Es ist eine der ureigenen sozialen Ideen.“ Ohne Bargeld finde ein Austausch statt. „Das passt voll in unser Gesamtkonzept als soziales Zentrum.“ Im Eingangsbereich der ehemaligen Bauschule, Anton-Günther-Straße 8 in Rastede, soll der Kühlschrank sobald wie möglich aufgestellt werden. Die erforderlichen Elektroarbeiten hat der Verein übernommen, nun kann der Kühlschrank kommen. Doch dieser muss zuerst einmal finanziert werden. Dafür bittet Jens Polle um Mithilfe. Geldspenden können unter dem Verwendungszweck „Spende Kühlschrank“ auf folgendes Konto bei der Landessparkasse zu Oldenburg gezahlt werden: DE38 2805 0100 0000 954 818.
Jens Polle möchte mit diesem Projekt seinen Beitrag zur solidarischen Lebensgemeinschaft leisten. Nun hofft der engagierte Rasteder, dass sich weitere Personen beteiligen und der Fair-Teiler langfristig etabliert werden kann.
Weitere Informationen gibt Jens Polle per E-Mail (FaiRastede@gmx.de).
Diesen Artikel drucken