Einstimmig hat gestern der Gemeinderat auf seiner Sitzung im Dorfkrug Delfshausen den Dorferneuerungsplan Rastede-Nord beschlossen. Insgesamt 63 Projekte hat der Arbeitskreis entwickelt, 15 davon wurden in die jetzt verabschiedete Prioritätenliste aufgenommen.
Von Britta Lübbers
Auf Platz eins der vorgeschlagenen Maßnahmen stehen der Ausbau und die Verbesserung der Breitbandkommunikation im Gemeindenorden, gefolgt von der Aufwertung der Ortsdurchfahrt Hahn-Lehmden und der Verschönerung der Ortseingänge an der Wilhelmshavener Straße. An dritter Stelle rangiert die Entwicklung von Dorfplätzen in Hahn-Lehmden. Es folgen u.a. die Sicherung der Dorfläden, die Entwicklung eines Gesundheitshauses beim Hahner Hof, die Wiederherstellung von ortsbildtypischen Alleen, die Umsetzung des Radwegekonzepts und der Ausbau des Kanutourismus auf der Jade.
Im Januar 2014 waren die Ortschaften Hahn-Lehmden, Nethen, Bekhausen und Wapeldorf, Rastederberg und Heubült, Liethe sowie Delfshausen mit Rastedermoor in das Dorferneuerungsprogramm des Landes Niedersachsen aufgenommen worden. Bürgerinnen und Bürger aus dem Gemeindenorden bildeten einen Arbeitskreis und diskutierten die Stärken und Schwächen ihrer Dörfer. Mit Unterstützung von Fachplanern entwickelten sie insgesamt 63 Projekte, von denen 15 Vorrang haben sollen.
Im Zuge der Öffentlichkeitsbeteiligung gaben die Bürger insbesondere Stellungnahmen zum schnellen Internet und zum Ausbau der Windenergie ab. Sie befürchten eine Beeinträchtigung ihrer Wohnqualität durch den geplanten Windpark in Wapeldorf/Heubült und schlugen vor, auf das Vorhaben zu verzichten und stattdessen in vorhandene Windparks zu investieren. Der Arbeitskreis stimmte dafür, vorrangig den Windpark in Liethe auf Erweiterungsmöglichkeiten zu prüfen. Der Dorferneuerungsplan wird jetzt dem Amt für regionale Landesentwicklung vorgelegt, das über die Förderung entscheidet.
„Wir werden die Hinweise zur Windenergie genau prüfen und in einem gesonderten Bauleitverfahren behandeln“, kündigte Susanne Lamers (CDU) an. Sie lobte „die vielen guten Ideen“ und kündigte an, die Projekte gemeinsam mit den Bürgern auf den Weg zu bringen.
„Wir hoffen, dass möglichst alle Projekte bezuschusst werden“, sagte Rüdiger Kramer (SPD). „Der Rat wird sich dann gerne an der Gegenfinanzierung beteiligen.“
Rainer Zörgiebel (FFR) erinnerte an Vorgängerpläne, „von denen nur die Planer profitierten“. Diesmal müsse die Bevölkerung zum Zug kommen.
Gerd Langhorst (Grüne) unterstrich den hohen Wert der Bürgerbeteiligung bei der Dorferneuerung. „Die Bürgerinnen und Bürger erhielten nicht nur Informationen, sondern sie konnten wirklich mitentscheiden.“
Zur Ratssitzung war auch eine Bürgerin aus dem Hankhauser Moor gekommen. Sie überreichte Bürgermeister Dieter von Essen eine Petition mit Unterschriften für den Neubau einer Brücke über die Bäke. Die kleine Holzbrücke in der Nähe des Klärwerks, die am Ende der Straße Hohe Horst eine Verbindung zum Göhlen ermöglicht hatte, war wegen Baufälligkeit abgerissen worden. Seitdem setzen sich Anwohner für den Neubau einer Rad- und Fußgängerbrücke über die Bäke ein.
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