Kein Kombibad im Bereich Schlosspark und ein insgesamt zurückgenommenes Vorgehen: Das wünscht sich die „Bürgergruppe Mühlenhof“ für die Gestaltung des Mühlenstraßen-Areals.
Von Britta Lübbers
Ende Juni lief die Frist ab. Bis dahin konnten Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen zur Nachnutzung des Geländes um den aufgegebenen Sportplatz an der Mühlenstraße bei der Gemeinde einreichen. Auch die „Bürgergruppe Mühlenhof“ brachte sich ein. Im Gespräch mit der rasteder rundschau erläutern Horst Dormann und Heinz Eickenberg die Vorschläge.
„Wir sind kein Verein und stehen keiner Partei nahe“, erklären sie zum Einstieg. Die Gruppe setzt sich aus Anwohnern und Mitgliedern des Heimatvereins sowie anderen interessierten Rastedern zusammen. Einige der von den Architektenbüros im Februar öffentlich vorgestellten Vorschläge wurden aufgegriffen, andere komplett verworfen. „Wir wollen kein Kombibad im Bereich des Ellernteichs“, sagt Horst Dormann. „Und auch kein Seminarhotel und keinen Multifunktionsplatz“, ergänzt Heinz Eickenberg. Eine solche Nutzung würde die historische Parklandschaft erheblich beeinträchtigen. „Es sollte nur verändert werden, was unbedingt notwendig ist“, das sei der Leitsatz der Überlegungen gewesen.
Ziele sind die Wiederherstellung der Sichtachse zwischen Klostermühle und Venustempel, die Erweiterung des Ellernteichs Richtung Klostermühle und die teilweise Renaturierung des Sportplatzgeländes. „Die Zusammenlegung von Frei- und Hallenbad kann durchaus sinnvoll sein, aber nicht an dieser Stelle“, betont Horst Dormann. Die vorhandenen Sportplatzgebäude sollen nicht abgerissen, sondern – nach Umbau und Sanierung – für einen freien Bürgertreff ohne Vereinsanbindung genutzt werden.
Die Tennisplätze werden aufgegeben, um dort den Kindergarten neu zu errichten. „Die Zufahrt zum Ellernplatz und die dortigen Parkflächen könnten dann von den Eltern genutzt werden, die ihre Kinder zum Kindergarten bringen oder von dort abholen“, erklärt Horst Dormann. Die aktuelle Parksituation auf dem schmalen Streifen an der Mühlenstraße beschreibt er als „hochgefährlich“.
Das dann freie Kindergartengelände könnte der Wohnbebauung dienen. Auf der Freifläche östlich der Eichendorffstraße sollten befestigte Parkplätze entstehen.
An den Entwürfen der professionellen Planer kritisiert die Gruppe das Fehlen von Verkehrskonzepten. „Allein deshalb sind die langfristigen Auswirkungen nicht abschätzbar“, warnen Dormann und Eickenberg.
Bis September wird die Verwaltung alle vorliegenden Pläne auf ihre rechtliche Zulässigkeit, auf Realisierungsmöglichkeiten und Finanzierbarkeit prüfen. Ab November diskutieren die politischen Gremien das Thema und treffen eine Auswahl, dann wird ein Fachplaner beauftragt. Ende des Jahres werden die Ergebnisse öffentlich vorgestellt.
Horst Dormann dauert das zu lange. „Ich hätte gerne eine Stellungnahme der Fraktionen zu den einzelnen Konzepten, und zwar vor den Kommunalwahlen“, sagt er. „Das wird so nicht laufen“, erklärt Bürgermeister Dieter von Essen auf Nachfrage. „Wir haben seinerzeit darauf hingewiesen, dass sich der neue Rat mit dem Thema beschäftigen wird.“
Diesen Artikel drucken