Der Bauausschuss sprach am Dienstag über die Weiterentwicklung der Windenergie in der Gemeinde Rastede. Nach dem sogenannten Windhund-Prinzip sollen nun die Anträge der Investoren bearbeitet werden.
Von Kathrin Janout
„Ein brütender Seeadler könnte zum Problem werden“, sagte Erster Gemeinderat Günther Henkel, der in öffentlicher Sitzung des Bauausschusses die weitere Entwicklung der Windenergie in der Gemeinde Rastede vorstellte. Bei genauerer Betrachtung der geeigneten Flächen im Rasteder Norden sei sowohl ein Regenbrachvogelvorkommen von nationaler Bedeutung festgestellt worden als auch ein brütender Seeadler aufgetaucht. Nun streiten die Naturschutzbehörden über deren Bedeutung im Hinblick auf die Errichtung von Windkraftanlagen. Rund sechs Kilometer um den Horst eines Seeadlers herum müssten möglicherweise Flächen freigehalten werden, gibt Henkel zu Bedenken. Vielleicht aber auch nicht. Genaueres könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht sagen.
Fest steht aber: Die Gemeinde Rastede möchte mehr Windenergie. Wie berichtet, bieten sich dafür besonders Teilflächen in Rastede Nord, Delfshausen und Liethe an. Nachdem der Rat im März die „Windenergiepotenzialstudie Rastede 2016“ beschlossen hatte, bekundeten bereits mehrere potenzielle Investoren Interesse. Doch wie geht man nun mit diesen Anträgen um? Sollte die Gemeinde eine Gesamtplanung erstellen? „Nein“, sagten die Ausschussmitglieder einstimmig. Das sei die Pflicht der Investoren. „Es kann nicht unsere Aufgabe sein, das zu übernehmen“, sagte Susanne Lamers (CDU). Zumal eine solche Planung mit hohen Kosten verbunden wäre. Man wolle lieber der Empfehlung der Verwaltung folgen und nach dem sogenannten Windhund-Prinzip vorgehen. Das heißt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Derjenige, der sämtliche Unterlagen vollständig vorlegen könne, werde als erster in die Planverfahrensüberlegungen der Gemeinde aufgenommen, heißt es in der Beschlussvorlage. Ob aber tatsächlich noch in diesem Jahr Genehmigungen erteilt werden können, ist fraglich. „Es wäre ausgesprochen sportlich, das zu erreichen“, sagt Günther Henkel.
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